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Wirtschaft
Erkältungsmittel stark gefragt
IMS-Health-Daten zum Apothekenmarkt im Februar 2015
Im Februar 2015 erhöhte sich der Umsatz mit Arzneimitteln im Apothekenmarkt um satte 9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro (ApU). Die Menge abgegebener Packungen wuchs sogar zweistellig um 13 Prozent auf 141 Millionen Stück bei gleicher Anzahl Arbeitstage wie im Vorjahresmonat. Im Januar und Februar ergibt sich wiederum ein kleiner statistischer Effekt durch die Erhöhung des Zwangsrabatts: Aktuell müssen pharmazeutische Hersteller 7 Prozent Zwangsabschlag gegenüber den Versicherern gewähren. Im ersten Quartal 2014 waren es nur 6 Prozent.
Hohe Steigerung bei Antibiotika
Im Februar 2015 legte der Umsatz mit Rx-Präparaten etwas schwächer um 7 Prozent zu, auf 2,1 Milliarden Euro. Die Zahl der abgegebenen Rx-Packungen stieg um 3 Prozent. IMS-Analysen zeigen, dass das Mengenplus auf hohe Steigerungsraten bei verschiedenen Antibiotika-Gruppen (Makrolide + 29%, Cephalosporine + 24%, Breitsprektrumpenicilline + 28%) und Antitussiva (+ 89%) zurückzuführen ist.
Mit Ausnahme von Schmerzmitteln, die im Zuge der saisonalen Entwicklung zweistellig wuchsen, verbuchen weitere Gruppen aus der Reihe der führenden zehn Absatzträger leichte Rückgänge oder stagnierten: Beta-Blocker (+ 0,3%), ACE-Hemmer (- 2%) oder Ulkustherapeutika (+ 0,3%). Mehrere Rx-Arzneigruppen zur Behandlung von Erkältungen legen im Februar nach Menge mit bis zu einem Plus von 89 Prozent noch stärker zu als in den beiden Vormonaten.
Der Apothekenmarkt mit rezeptfreien Arzneimitteln wuchs im Februar nach Umsatz (+ 17%) und Absatz (+ 22%) ebenfalls im hohen zweistelligen Bereich. IMS-Auswertungen zeigen, dass Arzneimittel zur Linderung von Erkältungsbeschwerden boomen: Erkältungspräparate ohne antiinfektive Komponente (+ 96%), topische Schnupfenmittel (+ 25%), Halsschmerzmittel (+ 43%), Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (+ 62%) und sonstige therapeutische Präparate (+ 35%). Sämtliche dieser genannten Gruppen rangieren nach Absatz ohnehin innerhalb der führenden zehn Arzneimittelklassen.
16 Prozent Umsatzplus im Versandhandel
Der Versandhandel verbuchte im Februar 2015 den dritten Monat in Folge einen zweistelligen Umsatzzuwachs, dieses Mal um 16 Prozent auf 71 Millionen Euro. Wie seit Längerem zu beobachten, gingen die Zuwachsraten auf den Aufwind bei OTC-Präparaten mit einem kräftigen Plus von 21 Prozent zurück. Im Februar erhöhte sich auch der sonst rückläufige Markt für Rx-Arzneimittel leicht um 2 Prozent.
Die „Top 3“-OTC-Arzneigruppen nach Umsatz waren im Februar als Folge der Erkältungswelle Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (+ 20%), topische Antirheumatika/Schmerzmittel (+ 17%) und sonstige therapeutische Präparate (+ 37%). Die Anzahl der Arzneimittelpackungen, die im Februar 2015 über den Versandweg zum Patienten gelangten, stieg um 20 Prozent auf 8,9 Millionen Packungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Den Löwenanteil davon machen rezeptfreie Arzneimittel aus. Die Zuwächse bei den OTC-Präparaten resultierten aus einer verstärkten Nachfrage nach Arzneimitteln zur Linderung von Erkältungsbeschwerden und Stärkung des Immunsystems. |
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