Gesundheitspolitik

Abgekoppelt

Kommentar von Peter Ditzel

Die aktuellen Zahlen zur wirtschaftlichen Lage einer deutschen Apotheke zeigen deutlich, wie’s unterm Strich aussieht: Stagnation. Allein die Über­weisungen aus dem Nacht- und Notdienstfonds konnten 2014 das Betriebsergebnis einer durchschnittlichen Apotheke noch leicht über das steuerliche Betriebsergebnis des Vorjahres drücken. Und schaut man noch genauer hin, das heißt, legt man den Preisindex des Statistischen Bundesamtes als Maßstab an und bezieht die Geld­entwertung mit ein, dann kommt man zu dem Ergebnis: „Eine Teilnahme der Apotheken am Wohlfahrtsanstieg der Gesellschaft ist da nicht mehr festzustellen“, wie es Dr. Eckart Bauer vom Deutschen Apothekerverband bei der Vorstellung der Zahlen auf dem Wirtschaftsforum ausdrückte. Oder mit einem Wort: abgekoppelt. Die Apotheken sind von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Da besteht ein ­eklatanter Nachholbedarf.

Was gravierend hinzukommt: Die Aussicht auf eine Besserung, auf wirtschaftliche Im­pulse, ist nicht in Sicht. Die ­Arzneimittelpreisverordnung bleibt erst mal unverändert. Der Rx-Absatz wird nur ge­ringes Wachstum zeigen, der OTC-­Umsatz wächst kaum. Einkaufskonditionen werden sich eher verschlechtern, die Lohnkosten werden moderat steigen. Lediglich der Kassenabschlag wird um 3 Cent auf 1,77 sinken und die Zahl der Apotheken leicht abnehmen. Das sind alles keine echten ­Impulse für ein relevant ­besseres Betriebsergebnis in diesem Jahr. Für ein Wachstum bräuchte es endlich politische Entscheidungen und Initiativen, wenn die Apotheken weiterhin leistungsfähig bleiben sollen.

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