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Gesundheitspolitik
Neues Apothekerhaus kostet 31,5 Millionen Euro
ABDA-Neubau am Berliner Hauptbahnhof – Einzug spätestens 1. April 2020
BERLIN/NEUSS (lk/wes) | Nach einjähriger Prüf-, Such- und Planungsphase hat die ABDA jetzt eine Entscheidung für den Sitz des neuen Apothekerhauses vorbereitet: Der beabsichtigte Neubau des Apothekerhauses soll in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes für 31,5 Millionen Euro errichtet werden. Hinzu kommen Kaufnebenkosten für Notar, Grunderwerbsteuer und Makler von zusammen circa vier Millionen Euro, sodass Gesamtkosten in Höhe von 35 Millionen Euro entstehen.
In dieser Summe sind die Kosten der notwendigen Zwischenmiete für die Übergangszeit in der Prachtstraße „Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße“ noch nicht enthalten. Die ABDA-Mitgliederversammlung soll über diesen Vorschlag auf der kommenden Mitgliederversammlung am 1. Juli abstimmen. Vor einem Jahr erst hatte die Mitgliederversammlung den Verkauf des derzeitigen Apothekerhauses in der Jägerstraße beschlossen.
Gebaut werden soll an der Berliner Heidestraße in der Nähe des Hauptbahnhofes. Der Planname des Objekts lautet „OHB-Office Heidestraße“. Geplant sind insgesamt 6395 Quadratmeter Bürofläche. Das ergibt einen Baupreis von knapp 5000 Euro je Quadratmeter. Laut Exposé gehört diese Lage hinter dem Berliner Hauptbahnhof und dem Museum Hamburger Bahnhof zu den aufstrebenden Büro- und Wohnlagen in Berlin. Veranschlagt wird eine kalkulatorische Miete von 18,50 Euro pro Quadratmeter mit steigender Tendenz. Das ergäbe rein rechnerisch monatliche Mieteinnahmen von 118.000 Euro bei Komplettvermietung. Nicht klar ist, welchen Anteil die ABDA dort selbst nutzen will. Sie benötigt Büroflächen für circa 130 Mitarbeiter und die dazugehörigen Verkehrsflächen sowie Sitzungssäle und Sanitärräume.
Viele Fragen nach wie vor unbeantwortet
Unklar ist noch der Zeitpunkt des Einzugs in das neue Apothekerhaus. Zurzeit ist erst eine Bauvoranfrage eingereicht. Ob darauf bis zur ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli eine Reaktion der Baubehörde vorliegt, ist offen. Der Einzug soll frühestens 2018 und spätestens am 1. April 2020 erfolgen.
In einer Vorstandssitzung der Apothekerkammer Nordrhein skizzierte ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz die Pläne, die inzwischen auch den Delegierten der ABDA-Mitgliederversammlung als Beschlussvorlage vorliegen. Bei seiner Präsentation sei Schmitz jedoch auf viele Fragen die Antwort schuldig geblieben, kritisierte Kammervorstand Prof. Claus Paßreiter auf der Delegiertenversammlung der Kammer letzte Woche.
Der Auszug aus der Jägerstraße müsse jedenfalls bald passieren, da sonst aufwendige und teure Brandschutzmaßnahmen notwendig werden, erläuterte Paßreiter. Unklar sei, ob die Böden auf dem Baugrundstück belastet seien. Auch das Firmenkonstrukt des Bauträgers sei unklar geblieben. Ursprünglich hatte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt ein Bauvorhaben ohne Bauträgerbindung favorisiert. Schmitz habe jedoch versprochen, alle offenen Punkte bis zur nächsten ABDA-Mitgliederversammlung am 1. Juli zu klären.
Kritik an Informationspolitik der ABDA
Scharf kritisierte Paßreiter das Vorgehen und die Informationspolitik der ABDA zum Apothekerhaus. Im Dezember 2014 hätten die Mitgliedsorganisationen beschlossen, sechs Objekte näher zu prüfen. Doch schon damals habe das ganze Vorhaben schlecht geplant gewirkt. So seien den Teilnehmern der Sitzung weder die Vor- und Nachteile der vorgestellten Immobilien erläutert worden, noch habe eine Bedarfsplanung (wie viele Räume für wie viele Mitarbeiter werden benötigt?) vorgelegen. Das nun vorgestellte Gebäude habe nach heutigem Stand eine Überkapazität von 15 Prozent. „Die ABDA geht offensichtlich von einem ständigen personellen Ausbau aus“, kommentierte dies Kammerpräsident Lutz Engelen. |
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