Gesundheitspolitik

GKV-Reserven schrumpfen

1. Quartal: Rabattverträge sparen 770 Millionen Euro

BERLIN (jz) | Die Sparkonten der GKV sind nach wie vor gut gefüllt, schrumpfen aber leicht: Zum Ende des ersten Quartals 2015 beliefen sich die Rücklagen von Kassen und Gesundheitsfonds laut BMG auf 25,3 Mrd. Euro. Die Reserven der Kassen machten davon 15,5 Mrd. Euro aus. Zum Jahreswechsel lag die Gesamtreserve noch bei 28 Mrd. Euro. Die GKV stehe „auf einer soliden Grundlage“, erklärte Gesundheitsminister Gröhe (CDU).

Nach den vorläufigen Ergebnissen nahmen die Kassen 53,08 Mrd. Euro ein und gaben 53,25 Mrd. Euro aus. Die Differenz von knapp 170 Mio. Euro erklärt das Ministerium damit, dass die Kassen ihre Versicherten durch einen niedrigeren durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0,83% (bisher 0,9%) an ihren hohen Reserven beteiligt hätten. Bei den einzelnen Kassenarten gibt es aber nach wie vor Unterschiede: Während AOKen und Knappschaft Überschüsse erwirtschafteten, überstiegen die Ausgaben die Einnahmen bei den Ersatz-, Betriebs- und Innungskassen.

Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds verfügte Ende März über einen Betrag in Höhe von rund 9,8 Mrd. Euro. Der ­Ausgabenüberhang von rund 2,68 Mrd. Euro sei „saisonbedingt“, führt das BMG aus. Zum Jahreswechsel hatte die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds 12,5 Mrd. Euro betragen.

Pro Versichertem gaben die Kassen 4,2% mehr aus als zuvor. Die Arzneiausgaben stiegen um fünf Prozent je Versichertem. Auffällig seien dabei die weiterhin hohen Ausgaben für neu zugelassene Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C, die in den ersten drei Monaten in einer Größenordnung von rund 430 Mio. Euro zu Buche schlugen und somit einen erheblichen Teil des aktuellen Ausgabenanstiegs für Arzneimittel erklären können, führt das BMG aus. Rabattverträge mit Pharmaunternehmern entlasteten die Kassen wiederum um 770 Mio. Euro (+ 10% gegenüber dem 1. Quartal 2014). |

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