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Wirtschaft
Stabil mäßige Stimmung in den Apotheken
APOkix: Konjunkturindex im Juni 2015 nahezu unverändert – Umfrage: Randsortiment beliebt, aber wenig ertragreich
Weiterhin bewertet die Mehrheit (52%) der 282 befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber ihre derzeitige Situation neutral. Die negativen und positiven Beurteilungen sind im Vergleich zum Vormonat jedoch beide leicht gestiegen. So sehen 31 Prozent ihre Lage „eher“ oder „sehr“ negativ (26 bzw. 5%) und 16 Prozent eher positiv. Unter den großen Apotheken mit einem Umsatz von mehr als zwei Millionen Euro ist es aber jede vierte, die positiv gestimmt ist.
Was die erwartete Geschäftsentwicklung betrifft, so wird diese weiterhin deutlich schlechter bewertet als die aktuelle. Rund vier von zehn Apotheken (41%) – sowohl große als auch kleine Betriebe – rechnen damit, dass sich ihr Geschäft in den kommenden zwölf Monaten schlechter entwickeln wird. Vor einem Jahr war die Stimmung allerdings noch düsterer: Seinerzeit erwarteten noch 46 Prozent eine Verschlechterung.
Die APOkix-Umfrage wird monatlich vom IFH durchgeführt. Der Pharmagroßhändler Noweda unterstützt die Erhebung als Sponsor, die DAZ als Medienpartner.
Trend mit wenig Ertrag
Freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen aus dem Ergänzungssortiment sind in Apotheken zunehmend beliebt, das ist die Quintessenz aus der zusammen mit dem Konjunkturindex erhobenen „Frage des Monats“ im Juni. Für den Ertrag von Apotheken hat diese Entwicklung jedoch keine allzu große Bedeutung und wird es nach Meinung der 280 Befragten auch künftig nicht haben.
Zwei Drittel (66%) der Befragten beobachten ganz generell, dass die Bevölkerung heute deutlich mehr für freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen ausgibt als noch vor fünf Jahren. In der eigenen Apotheke spüren die erhöhte Nachfrage nach diesen Produkten über die Hälfte (55%). Dass Kunden tatsächlich auch deutlich mehr aus dem Ergänzungssortiment der eigenen Apotheke einkaufen, können hingegen nur 37 Prozent bestätigen. Um der gestiegenen Nachfrage zu begegnen, haben vier von zehn Apotheken (42%) ihr Angebot entsprechend erweitert.
Besonders gefragt sind nach Angaben der Apotheker die Bereiche Allergie (84% sehr häufige/häufige Beratung), Gewichtsreduktion (78%), Nahrungsergänzungsmittel (61%) sowie die Beratung zu Muskeln, Knochen und Gelenken (54%), gefolgt von parfümfreien Körperpflegeprodukten, der Ernährungs- und Nährstoffberatung sowie Naturheilverfahren. In der Liste der gefragten Produkte und Dienstleistungen eher abgeschlagen befinden sich antibakterielle Produkte (57% gelegentliche und 27% seltene/keine Beratung) sowie mineralölfreie Kosmetik (44% bzw. 41%).
Trotz der gestiegenen Nachfrage messen nur 39 Prozent der Apothekeninhaber freiverkäuflichen Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen eine mittlere (30%) bis hohe (9%) Bedeutung für die Ertragslage ihrer Apotheke bei. Rund 45 Prozent der Befragten stufen die Bedeutung niedrig ein und 15 Prozent sagen, dieser Sortimentsbereich habe (fast) keine Bedeutung für die Ertragslage ihrer Apotheke.
Zurückhaltende Bewertung
Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch beim Blick in die Zukunft wider: Nur knapp 36 Prozent der Befragten rechnen damit, dass das Ergänzungssortiment zukünftig deutlich wichtiger für die Ertragslage ihrer Apotheke werden.
Aus Sicht von Dr. Markus Preißner, dem wissenschaftlichen Leiter der Umfrage, sollten Apotheker das Segment jedoch zu ihrem Vorteil nutzen. Er sieht hier Potenzial zur Ertragssteigerung: „Das Ergänzungssortiment eignet sich hervorragend zur Positionierung und Profilierung einer Apotheke“, erklärt er. Zudem zeigten Konsumentenbefragungen, dass freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen im Trend liegen und Apotheken von den Verbrauchern dafür die höchste Kompetenz zugeschrieben wird. |
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