Gesundheitspolitik

Griechenland: Apotheken verschont

Tsipras-Regierung mit neuen Sparvorschlägen – auch im Arzneimittelbereich

BERLIN (lk) | Die aktuellen Sparvorschläge der griechischen Tsipras-Regierung verlangen den Apothekern des Landes keine neuen Opfer ab. Im Gegenteil: Griechenlands Apotheker werden weitgehend von Liberalisierungsmaßnahmen verschont. Stattdessen sollen die Preise für Arzneimittel deutlich gesenkt werden.

Im jüngsten 13-seitigen Sparvorschlag von Ministerpräsident Alexis Tsipras werden unter anderem Berufsgruppen genannt, deren ­Zugangsbeschränkungen aufge­hoben werden sollen. In der Aufzählung sind Apotheker nicht genannt. Stattdessen finden sich dort etwa Ingenieure, Notare, Gerichtsvollzieher. Außerdem soll der Touristikmarkt liberalisiert werden. Allerdings soll die gesamte Gesundheitsbranche wegen der in Griechenland weitverbreiteten Korruption unter besondere Beobachtung gestellt werden.

OTC doch nur in Apotheken

Alle OTC-Arzneimittel sollen nur über Apotheken verkauft werden dürfen. Die Vorgängerregierung hatte eine Freigabe des OTC-Verkaufs angekündigt. Danach hätten Arzneimittel auch in Supermärkten und an Tankstellen verkauft werden können. Wieder eingeführt werden soll die ausschließliche Wirkstoffverordnung für Arzneimittel. Als erste konkrete Maßnahmen sollen die Preise für alle nicht patentgebundenen Arzneimittel um 50 Prozent gesenkt werden. Die Preise von Generika, die in Griechenland nur einen Marktanteil von maximal fünf Prozent ausmachen, sollen auf 32,5 Prozent des Preises des Originals gesenkt werden. Eine bestehende Bestandschutzklausel für Arzneimittel, die seit 2012 auf dem Markt sind, soll aufgehoben werden. |

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