- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 3/2015
- Problematische Resonanz
Politik
Problematische Resonanz
Neue Notdienstregelung in Schleswig-Holstein
Mehrere Regionalausgaben von Tageszeitungen griffen in der vorigen Woche das Thema auf. Neben Informationen zu Fakten ist dabei immer wieder der Tenor zu erkennen, dass die Wege weiter geworden sind. „Lange Wege für ein Medikament“ titelten etwa die Husumer Nachrichten und stellten zwei extreme Fälle vor, darunter einer von der Insel Nordstrand. Die „taz“ beschreibt im Beitrag „Landpartie zur Apotheke“, dass sogar die Einwohner der Stadt Schleswig im Januar an zehn Tagen zum Notdienst bis zu zehn Kilometer ins Umland fahren müssen. Dass sich auch Stadtbewohner bei dem neuen System umstellen müssen, war vorher bekannt. Schon bei der Beschlussfassung im Sommer war in der Kammerversammlung betont worden, dass die Änderung der Gewohnheiten das größte Problem bei der Umstellung werden dürfte. In etlichen Beiträgen werden aber eher die maximal möglichen als die realistischen Entfernungen zur Notdienstapotheke hervorgehoben.
In weiteren Beiträgen, beispielsweise im Artikel „Ärztevertreter kritisiert Neuorganisation der Bereitschaftszeiten in Apotheken“ im „Pinneberger Tageblatt“ wird beklagt, dass in der Nähe der Notfallpraxen keine Apotheken mehr Dienst hätten. Doch dies war auch bisher schon vielfach so und auch dieses Problem wurde bereits bei der Kammerversammlung diskutiert. Doch der Apothekennotdienst zielt auf eine gute Flächendeckung und ist nicht auf die Patienten der Notfallpraxen fokussiert. Erfreulicherweise gehen viele Presseberichte auch auf die Position der Apotheker ein. Mehrfach wird Dr. Stefan Zerres, Justiziar der Kammer Schleswig-Holstein, zitiert. Er betont, dass es um einen Notdienst geht und nicht um eine möglichst bequeme Arzneimittelversorgung. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.