Wirtschaft

Orifarm setzt auf Externe

Entlassung des Außendienstes als Sparmaßnahme

lk | Der Außendienst von Europas führendem Arzneimittelimporteur Orifarm wird künftig von einem externen Dienstleister übernommen, die 13 exklusiven Orifarm-Außendienstler wurden freigestellt. Begründet wurde dieser Schritt mit „Marktveränderungen“.

„Den Mehrwert, den der persönliche Kontakt in den Apotheken bietet, sehen wir nach wie vor. Wir wollen auch in Zukunft den gewohnt guten und flexiblen Service bieten und diesen weiter ausbauen. Neben der telefonischen Kundenbetreuung, die nach wie vor uneingeschränkt zur Verfügung steht, wird Orifarm einen Teil der Außendienstaktivitäten an einen spezia­lisierten, nur mit ausgebildeten PTA besetzten, externen Vertriebs-Dienstleister übertragen“, teilte das Unternehmen mit.

Der Markt für Importarzneimittel sei „sehr wettbewerbsintensiv“, so die Orifarm-Sprecherin. Es gebe zudem eine „hohe Wettbewerbsdichte“. Trotz positiver Umsatzentwicklung stünden die Kostenstrukturen „extrem unter Druck“. Daher sei es notwendig geworden, die Strukturen zu überdenken. Mit den Arzneimittelrückrufen aufgrund von Diebstählen in Italien stehe die Schließung des Orifarm-Außendienstes nicht in Zusammenhang.

Orifarm hatte erst Dienstag wieder drei Arzneimittel wegen der Vorgänge in Italien zurückgerufen. Auf dem Höhepunkt der Krise um in Italien gestohlene Arzneimittel, die als Importe auch nach Deutschland gelangt waren, hatte es im letzten Oktober bei Orifarm einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben. Martin Lisker kam als neuer Geschäftsführer und „Senior Vice President Marketing und Sales“; er löste Ansgar Eschkötter in dieser Position ab, der sich laut Orifarm „neuen Herausforderungen“ widmen wolle.

Einen heftigen verbalen Schlag­abtausch hatte es zuvor zwischen den Arzneimittelimporteuren Orifarm und Kohlpharma gegeben: Orifarm hatte Kohlpharma vorgeworfen, aus Wettbewerbsgründen „mediale Häme“ inszeniert zu haben. Kohlpharma hatte zuvor in einer Erklärung darauf hingewiesen, dass gestohlene Ware vor allem bei zwei Firmen – CC Pharma und Orifarm – aufgetaucht sei. „Das ist schlimm und muss in der Zukunft vermieden werden“, hieß es in der Pressemitteilung. |

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