Wirtschaft

Höhere Kosten durch OTC

IFH-Studie vergleicht Rx-starke und -schwache Apotheken

lk | Das Betriebsergebnis einer Apotheke mit florierendem OTC-Geschäft liegt etwas unter dem Betriebsergebnis einer umsatzgleichen Apotheke mit hohem Rx-Anteil – dies ist eines der Ergebnisse des „Apothekenreports 2015“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln. Ursache sind die höheren Personal-, Marketing- und Raumkosten.

Das IFH wertete Daten aus seinem Betriebsvergleich für Apotheken aus. Dabei zeigte sich, dass Apotheken, die besonders wenig Rx-Medikamente abgaben, 2013 eine Handelsspanne von 29,8% des Umsatzes erreichten; Apotheken mit einem hohen Anteil an Rx-Medikamenten erzielten dagegen nur eine Handelsspanne von 24,6%. Parallel ging in Apotheken, die überdurchschnittlich viele rezeptpflichtige Arzneien verkauften, aber auch der Anteil der Kosten am Umsatz zurück. Die steuerlichen Gesamtkosten betrugen hier 17% vom Nettoumsatz, bei OTC-starken Apotheken 26,4%.

Erhebliche Unterschiede ergaben sich auch beim Umsatz je Kunde. In Apotheken mit einem eher geringen Anteil an Rx-Medikamenten lag der Durchschnittsumsatz bei 21,54 Euro – in Apotheken mit einem hohen Anteil an Rx-Medikamenten dagegen bei mehr als 43 Euro pro Kunde.

Besondere Herausforderung

Aus Sicht des IFH sollten sich Apotheker bei der Auswahl ihres Standortes der Herausforderung eines hohen OTC-Umsatzanteils bewusst sein. Denn der Anteil der Personalkosten ohne Unternehmerlohn am Umsatz nimmt mit zunehmendem OTC-Umsatzanteil deutlich zu. Das gelte auch für Miete und Raumkosten, die Marketingkosten sowie die betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten.

So geben Apotheken mit einem niedrigeren Rx-Anteil von bis zu 60% pro pharmazeutischem Mitarbeiter über 40.000 OTC-Packungen ab. Dies erfordert laut IFH ein ganz anderes Handling und Management des OTC-Geschäfts und auch eine andere Auswahl des Apothekenpersonals. Bei Apotheken mit einem Rx-Anteil von über 80% sinkt die Anzahl der abgegebenen Packungen pro Mitarbeiter auf rund 9000 Stück. |

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