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Gesundheitspolitik
Kommentar: Mehr gibt’s nur für mehr!?
Mehr Geld gibt es nur für mehr Leistung – dieser Grundsatz gilt (fast) überall. Beispiel gefällig? Der aktuelle VW Golf 7 ist im Basismodell 0,5 m länger, 415 kg schwerer und hat 35 PS mehr als sein „Urahn“, der Golf 1 von 1974. Dabei verbraucht er nur 4,9 statt 9,0 l Benzin pro 100 km, von all den Weiterentwicklungen in (Fahr-)Komfort, technischer Ausstattung, Sicherheit usw. gar nicht zu reden. Dafür muss man heute aber auch mindestens 17.000 Euro hinlegen, während es 1974 nur 8000 DM waren, was nach heutiger Kaufkraft etwas über 10.000 Euro entspricht.
Es erscheint also plausibel, wenn Gesundheitspolitiker den Apothekern sagen, dass es mehr Honorar nur für mehr Leistung und neue Angebote geben kann (siehe Bericht „Schlechte Aussichten auf höheres Fix-Honorar“).
Vergessen darf man dabei allerdings nicht, dass auch der Preis für ein unverändertes Angebot über die Jahre steigt, ja steigen muss. Im Beispiel oben werden die 8000 DM, die der erste Golf kostete, auch nicht einfach zu 4090 Euro umgerechnet. Selbstverständlich wird der Kaufkraftverlust seit 1974 berücksichtigt – sonst wären die Zahlen nicht aussagekräftig.
Genauso muss auch das „Grund-Honorar“ für die Arzneimittelabgabe regelmäßig steigen. Sonst wären die Einkünfte der Apotheken auf ewig auf dem Niveau von 2013 festgenagelt, während sie real ständig an Wert verlieren.
Die Politik ist also in der Pflicht, das Honorar regelmäßig anzupassen. Und die Apotheker müssen ihre Angebote sinnvoll und innovativ weiterentwickeln – damit sie zukünftig mehr Geld für mehr und bessere Leistungen bekommen können.
Dr. Benjamin Wessinger
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