Wirtschaft

Stimmung wird herbstlich trüb

APOkix: Konjunkturindex sinkt – Umfrage: Bei Retaxproblem ist Politik gefordert

cha | Der im März begonnene Abwärtskurs beim vom Kölner Institut für Handelsforschung allmonatlich ermittelten Konjunkturindex hat sich auch im September fortgesetzt: Der Index für die Geschäftslage sank von 85,1 auf 80,4 Punkte, der für die erwartete Geschäftslage von 79,4 auf 72,6 Punkte. Bei einem Indexwert von 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

Dabei bewertet knapp die Hälfte der 215 befragten Apotheker die aktuelle Geschäftslage mit „neutral“, 29,8% sehen sie eher und 5,1% sehr negativ. Nur 14,4% schätzen sie eher positiv ein. Erwartungsgemäß fällt das Urteil bei kleinen Apotheken unter 2 Mio. Euro Umsatz deutlich negativer aus als bei größeren: Von den „Kleinen“ sehen 42,6% im September einen eher oder sehr negativen und 11,5% einen eher oder sehr positiven Geschäftsverlauf. Dagegen geben bei den „Großen“ 18,0% eine negative und 24,0% eine positive Einschätzung ab.

Der APOkix-Konjunkturindex befindet sich weiter im Sinkflug.

Gut die Hälfte der befragten Apotheker ist der Ansicht, dass die Situation in den kommenden zwölf Monaten „etwa stabil bleiben“ wird. 33,5% rechnen mit einer leichten, 4,7% mit einer starken Verschlechterung und nur 10,2% mit einer leichten Verbesserung. Bei den Erwartungen an die Zukunft unterscheiden sich große und kleine Apotheken weniger als bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage: Eine leichte Verschlechterung erwarten 32,0% der „Großen“ und 35,8% der „Kleinen“, darüber hinaus befürchten 6,1% der kleinen Apotheken sogar eine starke Verschlechterung. Mit einer leichten Verbesserung rechnen 9,5% der „Kleinen“ und 14,0% der „Großen“, darüber hinaus erhoffen sich 2,0% der großen Apotheken sogar eine starke Verbes­serung.

Erwartungen positiver als im Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahresmonat haben sich insbesondere die Erwartungen an die Zukunft verbessert: Im September 2014 rechneten noch 48,9% mit leichten oder starken Verschlechterungen, im September 2015 sind dies nur noch 38,2%. Und während im Vorjahr 41,6% eine stabile Entwicklung erwarteten, sind dies aktuell 51,2%.

Bei Retax zumindest Einkaufswert erstatten

Über 90% der befragten Apotheker schaffen es dank „Software, Mitarbeiterschulung und Prüfung durch mein Abrechnungszentrum“, dass die Zahl der Retaxationen überschaubar ist. Dabei werden nach Einschätzung der Befragten von den retaxierten GKV-Rezepten 25,6% auf null retaxiert und bei 29% liegen Formfehler vor.

Trotz der damit eher geringen persönlichen Betroffenheit der Befragten äußern 98,2%, dass Retaxationen „die partnerschaftliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit ­zwischen Apothekern und der gesetzlichen Krankenversicherung“ beeinträchtigen. Und sämtliche ­Befragten sind der Ansicht, es sei höchste Zeit, dass „die Politik Apothekern bei der längst versprochenen Lösung für Retaxationen bei leichten Formfehlern hilft“. Fast ebenso groß ist mit 99% die Zustimmung zu dem pragmatischen Lösungsvorschlag, dass bei Retaxationen aufgrund von Form­fehlern der Apotheke zumindest der Einkaufswert erstattet werden solle.

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung initiiert und durchgeführt, die Noweda eG Apothekergenossenschaft unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag. |

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