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Gesundheitspolitik
Kommentar: Wo bleibt der mündige Bürger?
Beim Thema Medikationsplan hat der Showdown begonnen: Anlässlich der öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses zum E-Health-Gesetz durfte die ABDA ihre Argumente für eine gleichberechtigte Einbeziehung der Apotheker bei der Erstellung des Medikationsplans vortragen. Jetzt heißt es abwarten, ob diese Forderung in einen Änderungsantrag mündet und dieser dann noch Eingang in den Gesetzentwurf findet.
Eigentlich sind die Argumente, die dafür sprechen, erdrückend: Neben der Kompetenz in Sachen Arzneimittel ist es vor allem die Tatsache, dass nur beim Apotheker die gesamte Medikation – sowohl die Verordnungen der Haus- und Fachärzte als auch die selbst gekauften OTC-Produkte – zusammenläuft.
Dementsprechend finden die Apotheker durchaus Unterstützung bei ihrem Vorhaben – insbesondere vonseiten der Bundesländer. Vor allem die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat wiederholt gefordert, dass die Patienten selbst entscheiden dürfen müssen, ob Arzt oder Apotheker den Medikationsplan erstellt.
Bleibt zu hoffen, dass Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe noch davon abrückt, den Apothekern nur die unbezahlte Assistentenrolle zuzuweisen. Er trifft damit nämlich nicht nur die Apotheker, sondern auch die Patienten: Dass er ihnen nicht zutraut, selbst zu wählen, von wem sie ihren Medikationsplan erstellen lassen wollen, zeugt von mangelndem Respekt. Denn der mündige Bürger hat Anspruch darauf, auch wenn es um seine Gesundheit geht, eine wichtige Rolle zu spielen – und nicht nur in den Sonntagsreden der Politiker.
Dr. Christine Ahlheim
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