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Wirtschaft
Jedes Jahr ein Arzneimittel
Merck: Designierter Chef will Pharmageschäft beleben
Karl-Ludwig Kley, derzeit Chef des Darmstädter Pharmakonzerns Merck, wird nach seinem Ausscheiden im April 2016 keine Kontrollfunktion im Unternehmen übernehmen – das berichtet die WirtschaftsWoche (WiWo). „Ich werde nicht in den Gesellschafterrat gehen. Auch nicht nach einer Abkühlperiode von zwei Jahren“, sagte Kley dem Magazin. Sein Nachfolger solle freie Hand haben. Der Gesellschafterrat ist das entscheidende Kontrollgremium des börsennotierten Unternehmens, an dem die Gründerfamilie etwa 70% der Anteile hält.
Kley: erfolgreich, aber hinterlässt Baustellen
Seinem Nachfolger Stefan Oschmann hinterlässt Kley allerdings einige Baustellen, auch wenn der Manager selbst sehr erfolgreich war: Unter Kley stieg der Merck-Umsatz seit 2007 von sieben Milliarden auf in diesem Jahr wohl mehr als zwölf Milliarden Euro, der Gewinn von 1,8 auf rund 3,6 Milliarden Euro. Kein anderer Vorsitzender der Geschäftsleitung hat das fast 350 Jahre alte Unternehmen so sehr verändert wie der frühere Bayer- und Lufthansa-Manager, schreibt die WiWo.
Dennoch müssen vor allem im Pharmageschäft rasch neue Erfolge her. Merck hat seit einem Vierteljahrhundert kein selbst entwickeltes Medikament auf den Markt gebracht. Der jüngste Erwerb des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich für 17 Milliarden Dollar gilt vielen Aktionären als überteuert.
Kleys designierter Nachfolger Oschmann kündigte folgerichtig gegenüber der WirtschaftsWoche eine Offensive bei neuen Medikamenten an: „Von 2017 an will Merck jedes Jahr ein neues Arzneimittel auf den Markt bringen.“ Ein erster Kandidat dafür ist das Krebspräparat Avelumab. Bei Avelumab (auch bekannt als MSB0010718C) handelt es sich um einen in der Entwicklung befindlichen rein humanen monoklonalen IgG1-Antikörper, der an den programmierten Zelltod-Liganden 1 (PD-L1) bindet. |
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