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Gesundheitspolitik
Geheime Gedanken
Die achte Verhandlungsrunde für das Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA läuft. Doch berichten können wir darüber leider nicht. Die Verhandlung ist mal wieder geheim. Das Vertrauen, die Probleme würden rechtzeitig öffentlich diskutiert, ist längst dahin. Die bisherige Heimlichtuerei ist ein idealer Nährboden für Spekulationen. Dass die Beteiligten nicht ernsthaft versuchen diese zu entkräften, bestärkt die Sorgen.
Was mit TTIP droht, erscheint ungeheuerlich. Wenn sich US-Konzerne mithilfe geheimer Schiedsgerichte über Gesetze hinwegsetzen könnten, würden diese Gesetze sinnlos. Europäer müssten sich dann auch auf Inländerdiskriminierung berufen können. Ursprünglich wurden solche Schiedsgerichte in Vereinbarungen mit dubiosen Staaten eingeführt, damit Handelsverträge dort nicht durch willkürliche Regeln ausgehebelt werden können. Dieser nachvollziehbare Ansatz hat aber im Umgang zwischen Demokratien mit ähnlichen rechtlichen Prinzipien nichts zu suchen und droht sich nun zu verselbstständigen. Die Geister, die anderswo gerufen wurden, werden wir dann auch nicht los.
Für Apotheken könnte das bedeuten, dass US-Ketten deutsche Betriebserlaubnisse einklagen. Das EuGH-Urteil interessiert dann nicht mehr. Letztlich würde ein großer Teil der politischen Arbeit in Deutschland und Europa überflüssig – und die hiesigen Politiker damit auch. So bleibt zu hoffen, dass unsere Politiker sich nicht selbst abschaffen werden.
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