Gesundheitspolitik

Spuk noch nicht vorbei

Arzneidiebstahl in Italien: Weitere illegale Transaktionen

BERLIN (jz) | Seit Ende März 2014 tauchten in der legalen Vertriebskette immer wieder Arzneimittel auf, die aus Diebstählen in Italien stammen. Über ­Parallelvertreiber gelangten sie auch nach Deutschland und traten hierzulande eine heftige Diskussion über Arzneimittelimporte los. Im Oktober gab die italienische Arzneimittel-Zulassungsbehörde AIFA vorsichtig Entwarnung. Doch der Spuk ist offenbar noch nicht vorbei: Anhand von Rechnungen konnten weitere 390 illegale Transaktionen identifiziert werden, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit.

Die behördlichen Untersuchungen in Italien und die Überprüfung der übermittelten Lieferscheine seien weitgehend abgeschlossen, versicherte die AIFA noch im Oktober. Für nach dem 1. Juli 2014 exportierte Arzneimittel sei eine zusätzliche Überprüfung der Lieferkette nicht mehr erforderlich. Am 29. Januar 2015 übermittelte die italienische Überwachungsbehörde dem BfArM nun weitere Informationen zu den Arzneidiebstählen in Italien: Danach konnten anhand von Rechnungen weitere 390 illegale Transaktionen identifiziert werden, teilweise wieder über mehrere Zwischenhändler.

Achtsamkeit weiterhin erforderlich

Im Rahmen der noch laufenden Ermittlungen in Italien könnten daher möglicherweise weitere illegale Arzneimittellieferungen identifiziert werden, erklärt das BfArM. „Apotheker, Ärzte und auch Patienten sollten weiterhin auf mög­liche Manipulationen von Arzneimitteln und deren Verpackungen achten, da jederzeit manipulierte Arzneimittel unabhängig von der Herkunft auftauchen können.“ Entdeckte manipulierte Arznei­mittel sollten vor der Anwendung zurückgegeben und über die Apotheken an die zuständige Landesbehörde gemeldet werden. |

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