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DAZ aktuell
Planbarkeit und Nachhaltigkeit
Dr. Martin Weiser, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH)
Gleich zwei gute Vorsätze für das neue Jahr hat sich die Große Koalition im Gesundheitsbereich auf die Fahnen geschrieben. Erstens möchte sie die Versorgung stärken und zweitens plant sie die Prävention auszubauen. Insbesondere beim Versorgungsstärkungsgesetz hätten sich die Arzneimittel-Hersteller durchaus mehr vorstellen können. Denn eine sichere Versorgung mit Arzneimitteln ist nur dann möglich, wenn die Hersteller verlässliche und planbare Rahmenbedingungen vorfinden sowie für ihre Produkte auskömmliche Preise erzielen können. Der BAH hat daher Vorschläge formuliert, mit welchen Maßnahmen die Versorgung mit Arzneimitteln heute gesichert und für die Zukunft gestärkt werden könnte. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Versorgung mit OTC-Arzneimitteln. Denn rezeptfreie Arzneimittel sind nachweislich wirksam und sicher. Der BAH tritt daher für eine stärkere Anerkennung der Werthaltigkeit von rezeptfreien Arzneimitteln ein. Hierzu gehört die Forderung, dass die gesetzlichen Kassen diese Präparate für Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren wieder uneingeschränkt erstatten sollten.
Spannend wird das Jahr 2015 beim Thema Switch. Die Europäische Arzneimittelagentur hat der EU-Kommission erst unlängst empfohlen, den Wirkstoff Ulipristalacetat („Pille danach“) aus der Rezeptpflicht zu entlassen. Eine Entscheidung hierzu wird für Anfang 2015 erwartet. Dies könnte auch Auswirkungen auf die anhaltende Diskussion um die Freigabe von Levonorgestrel haben. Zudem sollte diskutiert werden, ob ein indikationsbezogener Switch, etwa bei Augenleiden oder Harnwegsentzündungen, sinnvoll sein könnte. Der BAH sieht hier ein großes Potenzial für die Apotheker, sich noch stärker als Berater und Partner der Patienten zu positionieren. Fahrt aufnehmen wird im kommenden Jahr zudem der Pharma-Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Regierung zur Stärkung des Forschungs- und Produktionsstandortes Deutschland. Wir halten diesen Dialog für eine gute Plattform, um miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, um die Arzneimittelversorgung aus Sicht der Patienten, Apotheker und Hersteller weiter zu stärken. |
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