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Arzneimittel und Therapie
Kognitive Fähigkeiten verbessert
Idalopirdin und Donepezil als mögliche Kombinationstherapie bei Alzheimer
5-HT6-Rezeptoren befinden sich fast ausschließlich im ZNS und werden hier mit Lern- und Gedächtnisvorgängen assoziiert. Bereits in Tierversuchen konnte die Rezeptorblockade durch Idalopirdin kognitive Defizite verbessern, und auch eine mögliche Wirksamkeit beim Menschen wurde postuliert. Darauf folgend initiierte der Hersteller Lundbeck die randomisierte, placebokontrollierte und doppelt verblindete klinische Phase-II-Studie (LADDER) [1]. Es erhielten insgesamt 272 Personen mit moderater Alzheimer-Symptomatik neben ihrer Basistherapie mit Donepezil (10 mg/d, für mindestens drei Monate) entweder Idalopirdin (30 mg dreimal täglich) oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Veränderung der Kognition nach 24 Wochen, die mittels ADAS-cog (Alzheimer‘s disease Assessment Scale-cognitive subscale) bewertet wurde. Tatsächlich verbesserte Idalopirdin den ADAS-cog-Wert um -0,77 Punkte, wobei der Unterschied zu Placebo signifikant war. Nebenwirkungen wie Epilepsie oder Gastroenteritis traten in beiden Gruppen auf (je 10%). Die Autoren vertreten daher die Ansicht, dass eine Zusatztherapie mit Idalopirdin die Kognition der mit Donepezil behandelten Alzheimer-Patienten verbessern könnte. Es sind bereits klinische Phase-III-Studien in Planung, um die postulierten Effekte an einer breiten Patientenpopulation zu verifizieren [2]. Daneben gilt Idalopirdin als potenter Inhibitor von CYP-Enzymen, wodurch sich auch die Bioverfügbarkeit von Donepezil erhöht. Ob die beobachteten Erfolge aus pharmakokinetischen Interaktionen resultierten, ist jedoch nicht geklärt. |
Quelle
[1] Wilkinson D et al. Safety and effi cacy of idalopirdine, a 5-HT6 receptor antagonist, in patients with moderate Alzheimer’s disease (LADDER). Lancet Neurol 2014; http://dx.doi.org/10.1016/S1474-4422(14)70198-X.
[2] Schneider LS. Idalopirdine for Alzheimer‘s disease: written in the stars. Lancet Neurology 2014;13(11):1063-1065
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