Gesucht: Evidenz in der Homöopathie

Das NHMRC (National Health and Medical Research Council) der australischen Regierung hat zur Bewertung der Evidenz von Homöopathika 57 systematische Reviews, welche insgesamt 176 Studien umfassten, analysiert. In die Untersuchung flossen ausschließlich kontrollierte Studien an Menschen ein. Das heißt, das Homöopathikum musste entweder mit Placebo oder mit einer anderen Standardbehandlung verglichen worden sein. Die Bewertung der Evidenz wurde hierbei indikationsbezogen vorgenommen.

Für zahlreiche Indikationen waren jedoch keine qualitativ hochwertigen Studien mit ausreichender Teilnehmerzahl verfügbar. Daher wurde oftmals die Schlussfolgerung getroffen, dass keine Evidenz vorhanden ist, dass Homöopathika besser als Placebo sind.

Einzelne Studien zeigten zwar eine Überlegenheit von Homöopathika gegenüber Placebo, allerdings waren diese von schlechter methodischer Qualität. In der Folge sah auch hier das NHMRC keine ausreichende Evidenz für den Einsatz von Homöopathika.

Insgesamt konnte das NHMRC für keine Indikation eine ausreichende Evidenz für die Verwendung von Homöopathika finden. Es warnt explizit davor, Homöopathika bei ernsthaften oder chronischen Erkrankungen einzusetzen, da die Gefahr besteht, dass dadurch wirksame und notwendige Therapieoptionen zu spät oder nicht eingeleitet werden. Das NHMRC empfiehlt, Homöopathika nur nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden. Es weist außerdem darauf hin, dass Patienten, die Homöopathika verwenden, ihre verordneten Arzneimittel dennoch weiterhin einnehmen sollen. |