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Noweda verärgert über Rewe

Kooperation mit DocMorris erzürnt Apotheker-Genossenschaft

STUTTGART (wes) | Ausgerechnet die Einzelhändler-Genossenschaft Rewe nimmt unter der Marke DocMorris Gesundheitsprodukte in ihr Sortiment auf. Darüber ist der Noweda-Chef so verärgert, dass er einen geharnischten Brief an seinen Rewe-Kollegen geschrieben hat.

Ende April war bekannt geworden, dass der Lebensmitteleinzelhändler Rewe seine Kooperation mit der holländischen Versandapotheke ausbaut und Gesundheitsprodukte unter der Marke DocMorris anbietet. Das könnten und wollten seine Mitglieder nicht verstehen, schreibt nun der Noweda-Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann in einem offenen Brief an seinen Rewe-Amtskollegen Alain Caparros. „Man stelle sich umgekehrt vor, die Noweda würde in den Apotheken mit ihren rund 4 Millionen Kunden (...) z. B. für den Online-Lebensmittelhändler „Allyouneedfresh.de“ werben“, heißt es in dem Brief. So sollten Genossenschaften, „deren Mitglieder auf den stationären Handel angewiesen sind“, nicht miteinander umgehen, findet Hollmann.

DocMorris und nun auch Rewe betrieben Rosinenpickerei, sie beschränkten sich auf ökonomisch attraktive Präparate – „das ist (...) ungerecht“, so Hollmann, da für Apotheken der Kontrahierungszwang gilt.

Seit 20. April sind sieben Gesundheitsprodukte unter der Marke DocMorris in den über 3000 Rewe-Märkten erhältlich. Das Angebot soll im Laufe des Jahres auf über 30 Produkte erweitert werden und von Vitaminpräparaten über Antazida bis zum Meerwasser-Nasenspray reichen.

Den offenen Brief im Wortlaut finden Sie auf Seite 66 dieser Ausgabe. |

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