Prisma

Urinprobe statt Biopsie?

microRNA-Test bei Verdacht auf Brustkrebs

cae | Tumorzellen weisen eine andere Genexpression auf als gesunde Zellen. Viele Gene werden durch MicroRNA reguliert. Nun wurde ein Test vorgestellt, der MicroRNA in Urinproben detektiert und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit diagnostiziert, ob eine Frau an Brustkrebs erkrankt ist oder nicht.
Foto: Universitätsklinikum Freiburg

Ein Microarray zeigt das Vorhandensein bestimmter Moleküle in einer Probe semiquantitativ anhand der Intensität der Farbe an. Der Microarray des neuen Brustkrebstests würde mir vier Kreisfeldern (für vier MicroRNA) auskommen.

Freiburger Gynäkologen um Elmar Stickeler prüften bei der Entwicklung ihres Tests neun MicroRNA, die nach bisherigem Wissensstand bei Brustkrebs erhöht oder erniedrigt vorkommen. In den Urinproben von 24 Frauen mit Brustkrebs und 24 gesunden Frauen wurden diese MicroRNA mithilfe eines Microarrays detektiert, wobei die Polymerasekettenreaktion und die Grenzwertoptimierung zur Anwendung kamen. Der Test wies eine hohe Spezifität und Sensitivität auf. Er stellte bei allen Frauen mit einer „Sicherheit“ von durchschnittlich 91 Prozent die richtige Diagnose.

Ferner zeigte sich, dass vier MicroRNA bei Brustkrebspatientinnen ganz besonders häufig auftreten, sodass diese als Marker für einen Brustkrebstest ausreichen würden. Ein solcher Test könnte nach Meinung von Stickeler nicht nur bei akutem Verdacht auf Brustkrebs, sondern auch zur Kontrolle des Behandlungserfolgs von Brustkrebspatientinnen eingesetzt werden. Möglicherweise würde er sich auch als Alternative zur Mammografie für Vorsorgeuntersuchungen eignen. |

Quelle: Erbes T, et al. Feasibility of urinary microRNA detection in breast cancer patients and its potential as an innovative non-invasive biomarker. BMC Cancer 2015,15:193

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