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- DAZ 32/2015
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Arzneimittel und Therapie
Den Gendefekt reparieren
Erfolg mit inhalativer Gentherapie bei zystischer Fibrose
Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie wurde von dem im Jahr 2001 gegründeten UK Cystic Fibrosis Gene Therapy Consortium durchgeführt und durch eine Partnerschaft zwischen dem britischen Medical Research Council (MRC) und dem Nationalen Institut für Gesundheitsforschung (NIHR) gefördert. Nach Angaben des Medical Research Council ist die zystische Fibrose (CF) mit rund 10.000 Betroffenen die häufigste tödliche Erbkrankheit in Großbritannien. Weltweit sollen über 90.000 Menschen davon betroffen sein. Die Ursache für die schwerwiegende Störung der Schleimproduktion, Mutationen in einem Gen auf dem Chromosom 7, wurde im Jahr 1989 identifiziert. Dies eröffnete die Möglichkeit, mithilfe der Gentherapie eine normale Kopie des Gens einzuführen. Auf diesem Wirkansatz basierte die Studie. 140 CF-Patienten ab zwölf Jahren mit verschiedenen CFTR-Mutationen wurden aus ganz England und Schottland rekrutiert und in zwei Zentren, dem Royal Brompton Hospital in London und dem Western General Hospital in Edinburgh, behandelt. Sie erhielten als Inhalat entweder je 5 ml einer Lösung mit dem nicht-viralen CFTD-Gen-Liposom-Komplex (pGM169/GL67A) oder 0,9 prozentige Kochsalzlösung alle 28 Tage (+/- fünf Tage) über ein Jahr. Primärer Endpunkt war die relative Änderung der Einsekundenkapazität der Lunge (FEV1% predicted).
Die Studie erreichte nicht nur ihren primären Endpunkt. Es wurde auch eine Stabilisierung der Lungenfunktion unter der Gentherapie gegenüber einer Verschlechterung in der Placebogruppe beobachtet. Professor Eric Alton, der Koordinator des Konsortiums vom Imperial College London, fasst zusammen: „Patienten, die die Gentherapie erhielten, hatten in Tests der Lungenfunktion einen signifikanten, wenn auch mäßigen Nutzen, gegenüber der Placebogruppe. Zwar waren die Ergebnisse inkonsistent, manche Patienten sprachen besser an als andere, aber sie sind ermutigend und legen den Grundstein für weitere Studien, mit denen die Wirkung hoffentlich verbessert werden kann. Dabei ziehen wir Follow-up-Studien zur Bewertung höherer, häufigerer Dosierungen oder auch in Kombination mit anderen Behandlungen in Betracht.“
Wie der Medical Research Council berichtet, will das Konsortium demnächst eine zweite Therapie entwickeln, die einen Virus nutzt, um die DNA in die Zellen zu befördern. Die erste klinische Studie mit dieser Behandlung soll im Jahr 2016 beginnen. „Unser Ziel ist es, einen deutlichen Wandel in der Behandlung der zystischen Fibrose herbeizuführen. Wir wollen an dem Basisdefekt angreifen und uns nicht nur um die Bewältigung der Symptome kümmern. Es hat mehr als zwanzig Jahre gebraucht, um dorthin zu kommen, wo wir jetzt sind, und es gibt noch einiges zu tun. Unsere Hoffnung am Ende ist, den Patienten mit der Gentherapie eine normale Lebenserwartung zu ermöglichen“, bekräftigt Alton. |
Quelle: AltonE et al. on behalf of the UK Cystic Fibrosis Gene Therapy Consortium. Lancet Respir Med 2015. Published Online July 3, 2015. DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S2213-2600(15)00245-3
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