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Die Berufswahl ist entscheidend

Ein Kommentar von Dr. Sigrid Joachimsthaler

Wichtig für die berufliche Balance zwischen den Geschlechtern ist die Berufswahl von jungen Frauen und Männern. Schulabsolventinnen müssen sich bewusst für Berufe mit guten finanziellen und Aufstiegsperspektiven entscheiden. Die Apotheke als Arbeitgeber ist hier noch keineswegs optimal aufgestellt. Der männliche Nachwuchs sollte dagegen auch typische Frauenberufe wie Erzieher, Altenpfleger oder PTA in Erwägung ziehen. Sonst wird sich die Lohn­lücke zwischen Männern und Frauen auch in 20 oder 30 Jahre nicht geschlossen haben. In den Familien geht spätestens bei der Geburt von Kindern die Schere zwischen Mann und Frau bezüglich Einkommen und Karrierechancen auf. Wenn die junge Mutter weniger verdient als der frischgebackene Papa, ist die Entscheidung in puncto Elternzeit schnell einseitig getroffen – verständlich. Natürlich ist auch die Po­litik in der Pflicht, Hemmnisse und falsche Anreize wie das Ehegattensplitting abzubauen.

Ein kleines Stellschräubchen bei ­dieser Entwicklung ist der Girls’Day bzw. Boys’Day, der in diesem Jahr am 23. April stattfindet. Apotheken, die an diesem Tag Plätze für Jungen anbieten*, tun etwas für die generelle Nachwuchswerbung und können gleichzeitig zeigen, dass es in der Apotheke auch andere interessante Berufsoptionen für Männer gibt als den Inhaber. Wenn Sie dagegen selbst eine Tochter haben, sollten Sie darauf achten, dass sie sich beim Girls’Day wirklich ein typisches Männerumfeld aussucht. Denn Bewusstseinsbildung und Abbau von Hemmschwellen sind das A und O, wenn es um die künftige berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern geht.

* Boys’Day-Angebote in Ihrer Apotheke können Sie unter www.boys-day.de einstellen.

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