Aus der Hochschule

Festliche Verabschiedung der Absolventen

Zeugnisübergabe an der Universität Münster

Am 30. Oktober fand an der Universität Münster die Verabschiedung der Pharmaziestudierenden nach bestandenem zweitem Teil der Pharmazeutischen Prüfung im ­festlichen Rahmen statt.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trafen sich die Absolventen zum obligatorischen Gruppenfoto vor dem Schloss Münster. Die festlich geschmückte ­Aula war gut gefüllt, denn seit Jahren wird die Verabschiedung in Münster im großen Stil zusammen mit Familie und Freunden gefeiert. Schon zu Beginn verbreitete das Trio „Musikalische Umrahmung“ der Musikhochschule Münster gute Laune.

„Generation Google“ und die Wissenschaft

Prof. Dr. Andreas Hensel, Vorsitzender der Prüfungskommission, begrüßte alle erfolgreichen Absolventen und Gäste und wies auf die gute Bilanz der Münsteraner Pharmazie hin: schnelles „Durchstudieren“, unterdurchschnitt­liche Studiendauer, relativ wenig „Drop-outs“ und mit über 120 erfolgreichen Absolventen pro Jahr sehr gute Abschlusszahlen.

Hensel nannte aber auch sehr kritisch einige Probleme, die sich seit ein paar Jahren in Ausbildung und Beruf zeigen, so z. B. die Tendenz,

  • dass viele Studierende kaum noch in der Lage sind, sich intensiv und tiefgründig mit wissenschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen,
  • dass manche Angehörige der „Generation Google“ häufig nur noch Wert auf Schlagworte statt auf Inhalte ­legen und
  • dass die Beratung in Apotheken in vielen Fällen nicht unbedingt auf wissenschaftlichen Grundlagen und Fakten beruht.

Hensels Wunsch an alle: „Werden Sie gute Apotheker und Apothekerinnen, die dieses Prädikat auch wirklich verdienen!“

Der Studiendekan des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, Prof. Dr. Klaus Müller, wies in seinem Grußwort auf den Stellenwert der pharmazeutischen Ausbildung für den Fachbereich und die gesamte Universität hin. Dann skizzierte er das Thema „Wandel und Übergänge“ in Gesellschaft und Natur: Wandel in der Ausbildung, Übergänge von der Schule zur Hochschule und von dort ins Praktische Jahr, aber auch Übergänge bei Elektronen und bei Titrationen. Überhaupt sei Leben, Forschung, Pharmazie ein ständiger Übergang zu neuen Themen, Feldern und Herausforderungen.

„Licht ins Dunkel!“ – Ein Plädoyer für mehr Naturwissenschaft

Prof. Dr. Thomas Schmidt (Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie) betonte in seinem Festvortrag den Stellenwert der rationalen und ­faktenorientierten Wissenschaft. Anhand vieler Beispiele zeigt er auf, wie dogmatisch geprägte Aussagen zu Irrglauben, Unwissenheit, Fehlern oder sogar zum Fundamentalismus führen. Dagegen bringt die Wissenschaft mit Fakten und dem ständigen Fragen und Hinterfragen die Welt, das Wissen und damit auch die Pharmazie voran. Der Vortrag gab Denkanstöße, im eigenen beruflichen Umfeld rational und scharfsinnig zu denken und kritische Fragen zu stellen, anstatt sich von Tradition und Überlieferungen leiten zu lassen.

In einer launigen Abschlussrede ließen die Absolventen ihr Studium Revue passieren, wobei sie insbesondere die vielfältigen „Interaktionen“ von Kommilitonen, Professoren, Dozenten, Mensa, Familie, Freunden aufzeigten. Irgendwie war das Studium wohl doch eine tolle, farbenfrohe und kommunikative Zeit gewesen.

Studienpreis für Traumnote 1,0

Im Rahmen einer solchen Feier darf die Standesvertretung der Apotheker nicht fehlen: Sandra Potthast, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, überbrachte die Grüße der Kammer und gratulierte in einem kurzen Grußwort allen Absolventen. Sie skizzierte, welche Möglichkeiten die Kammer – „ab jetzt Ihre Kammer“ – den angehenden Apothekerinnen und Apothekern bietet. Darauf überreichte sie dem erfolgreichsten Kandidaten, der mit der Traumnote 1,0 ab­geschnitten hat, den Studienpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe: Steffen Johannes Schmidt durfte sich über eine Einladung zum Pharmacon-Kongress freuen.

Der Höhepunkt der Feier war die ­Übergabe der Zeugnisse an die 36 erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten durch Professor Hensel. Herz­lichen Glückwunsch an alle! Die Feier klang bei einem Stehempfang aus. |

Prof. Andreas Hensel

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