Wirtschaft

Trend zu Apotheken-Verbünden ungebrochen

ApoBank-Studie zu Apothekengründungen 2015: mehr Filialen – Preise steigen langsamer – mehr Gründungen in Großstädten

wes | Auch wenn die Gesamtzahl der Apotheken in Deutschland seit Jahren zurückgeht, wagen Apotheker den Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei überwiegen Übernahmen bei Weitem die Neugründungen – und zunehmend werden diese Apotheken im Verbund bzw. als Filiale übernommen, so die ApoBank.

Bereits 20 Prozent der Apothekenübernahmen betrafen 2015 einen Verbund, also mindestens zwei Apotheken auf einmal (2014: 16%), wie die Deutsche Apotheker- und Ärzte­bank (ApoBank) in einer Analyse zu Existenzgründungen im Apothekenmarkt feststellt. Im Schnitt wechselten dabei 2,2 Apotheken den Eigentümer. (Wie viele Apotheken insgesamt im letzten Jahr den Besitzer wechselten oder neu gegründet wurden, ist leider noch nicht bekannt. Die ABDA veröffentlicht diese Zahlen Mitte Juni, hieß es auf Anfrage.)

Der durchschnittliche Preis für solche Verbünde wurde erstmals gesondert erhoben: Inklusive Warenlager und weitere Investitionen für Modernisierung, Geschäfts­ausstattung, EDV usw. kostete er 1.046.000 Euro.

Für eine Einzel- oder Hauptapo­theke bekam der Verkäufer 2015 durchschnittlich 403.000 Euro. Inklusive Warenlager und Investitionen musste der Käufer dafür im Schnitt 531.000 Euro auf den Tisch legen. Der Preisanstieg gegenüber 2014 betrug 3 Prozent, damit fiel der Anstieg nur halb so hoch aus wie im vergangenen Jahr: Von 2013 auf 2014 verteuerten sich Apotheken um 6 Prozent.

Günstiger als Hauptapotheken waren 2015 Apotheken, die als Filialen übernommen wurden. Hier bekam der Verkäufer im Schnitt 321.000 Euro (2014: 283.000), inkl. Investitionen mussten Käufer 436.000 Euro bezahlen.

Neugründungen sind mit einer durchschnittlichen Gesamtinvestition von 430.000 Euro günstiger, u. a. weil der Firmenwert nicht bezahlt werden muss – diesen muss der Gründer selbst aufbauen. Doch echte Neugründungen werden immer seltener, 2015 machten sie nur noch 8 Prozent aus (2014: 14%).

Auf dem Weg zur Existenzgründung?

Wer sich als Apotheker selbstständig machen will, hat gerade in der Entscheidungsphase einen hohen Informationsbedarf. Deshalb veranstalten die Apothekerkammer und der Apothekerverband Nordrhein zusammen mit der ARZ Service GmbH, der Treuhand Hannover und der ApoBank einen Ein-Tages-Workshop für Existenzgründer.

Themen sind u. a.: Objektanalyse, Gründungs- und Finanzierungsplanung, Rezeptabrechnung, Steuern sowie ein Erfahrungsbericht.

Workshop „Erfolgreich in die Selbstständigkeit starten“
Freitag, 3. Juni 2016, Düsseldorf

Weitere Informationen erhalten Sie bei der ApoBank-Filiale Düsseldorf

Die Lage bei der Lage

Verändert haben sich die Standorte der neuen bzw. übernommenen Apotheken. Während 2014 die Gründungen in Groß- und Mittelstädten jeweils 34 Prozent ausmachten, waren es 2015 in den Großstädten 40 Prozent, in Mittelstädten nur noch 24 Prozent. Gründungen auf dem Land stiegen von 6 auf 8 Prozent, in Kleinstädten von 26 auf 28 Prozent. |

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