Wirtschaft

Retzlaff nimmt Auszeit

Stada dementiert Gespräche mit Finanzinvestor

cha | Die Stada kommt nicht aus den Schlagzeilen: Nachdem die Hauptversammlung auf den 26. August verschoben und damit etwas Zeit gewonnen wurde, um die Umstrukturierungspläne des aktivistischen Investors Active Ownership in ruhigeres Fahrwasser zu lenken, fällt nun der Vorstandsvorsitzende Retzlaff wegen Krankheit aus.

Der Aufsichtsrat der Stada gab am 5. Juni den Wechsel an der ­Unternehmensspitze bekannt. Aus Gründen einer „schweren, ­voraussichtlich länger andauernden Krankheit“ müsse der bisherige Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff sein Amt bis auf Weiteres ruhen lassen. Seine Aufgaben werden von den Vorstandsmitgliedern Helmut Kraft und Matthias Wiedenfels übernommen.

Kraft, der dem Vorstand seit 2010 angehört und für den Bereich Finanzen verantwortlich ist, übernimmt künftig zusätzlich die Ressorts Marketing & Vertrieb, Einkauf/Supply Chain Management sowie Forschung & Entwicklung. Wiedenfels, der seit 2013 Mitglied des Vorstands für Unternehmensentwicklung & Zentrale Dienste ist, verantwortet daneben künftig Strategie, Kommunikation sowie Produktion. Darüber hinaus wurde Wiedenfels „zunächst zusätzlich“ zum Vorsitzenden des Vorstands berufen.

Retzlaff wurde schon seit Längerem wegen seiner hohen Bezüge und Pensionsansprüche von Aktionärsseite heftig kritisiert. Ein weiterer Kritikpunkt war die steile Karriere, die Retzlaffs Sohn Steffen in der Stada scheinbar mühelos gelang.

Kein Verkauf in Sicht

Die seit Ende Mai kursierenden Gerüchte über eine Übernahme durch den Finanzinvestor CVC wurden zwischenzeitlich offiziell dementiert. „Es gibt und gab keine Gespräche mit CVC über eine Übernahme von Stada“, äußerte ein Konzernsprecher in Bad Vilbel bei Frankfurt. Zudem berichtet dpa unter Bezug auf „Kreise“, dass Stada auch keine Gespräche mit anderen Finanzinvestoren über einen Verkauf führe, weder in Bezug auf das gesamte noch über Teile des Unternehmens. |

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