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Wirtschaft
Stada-Vorstand mit Visionen
Platow Brief: AOC hat 20 Prozent des Kapitals hinter sich
Der neue – zunächst interimistische – Vorstandsvorsitzende Matthias Wiedenfels will offensichtlich demonstrieren, dass mit dem Weggang von Hartmut Retzlaff kein Machtvakuum entstanden ist, sondern dass ein durchaus handlungsfähiger Vorstand sich massiv gegen (allzu) aktive Aktionäre zur Wehr zu setzen gedenkt.
Zu diesem Zweck wurden nun neue Wachstumsziele präsentiert. Danach sollen im Geschäftsjahr 2019 ein um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigter Konzernumsatz von 2,6 Mrd. Euro, ein bereinigtes EBITDA von 510 Mio. Euro und ein bereinigter Konzerngewinn von 250 Mio. Euro erzielt werden. Dabei setzt man laut Pressemeldung auf ein „überwiegend organisches Umsatzwachstum in den Kernsegmenten Generika und Markenprodukte“.
Auch in Bezug auf seine Person hat Wiedenfels klare Vorstellungen: Gegenüber dem Handelsblatt äußerte er, dass er sich die Unternehmensführung zutraue. Er kenne das Unternehmen gut genug um zu wissen, wo die wirklichen Wachstumspotenziale liegen, und habe genug Akzeptanz im Haus.
AOC: Sind im Dialog
AOC lässt jedoch nicht locker: Bekanntlich hatte der Investor andere Großaktionäre dazu aufgerufen, gemeinsam Aufsichtsratskandidaten zu suchen. Gegenüber der Apotheker Zeitung äußerte AOC, dass sich „sehr viele, mehr als erwartet“ gemeldet hätten. Laut dem Informationsdienst Platow Brief soll AOC „etwa 20% des Stada Kapitals hinter sich haben“. Zudem stünden die „Rebellen“ mit einer weiteren Aktionärsgruppe in Verbindung, die über „die Umstände der Entmachtung“ von Stada-Chef Retzlaff verärgert sei und etwa 10% an Stada halte.
Mittlerweile sei man, so der AOC weiter, bezüglich der Aufsichtsratskandidaten im Gespräch mit Stada und suche nach einem Kompromiss. Dass Gespräche zwischen AOC und dem Aufsichtsrat stattfinden, konnte die Stada-Pressestelle gegenüber der AZ bestätigen. |
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