Gesundheitspolitik

Bonn bleibt BMG-Dienstsitz

Trotz Umzugs der Berliner Dienststelle bleibt Bonn Hauptsitz des Gesundheitsministeriums

BERLIN (bro) | Rund 121 Millionen Euro kostet die Sanierung des ehemaligen Innenministeriums der DDR, in das das Bundesgesundheitsministerium (BMG) 2020 einziehen möchte. Den etwa 380 Mitarbeitern steht dann doppelt so viel Platz zur Verfügung wie derzeit in der Friedrichstraße. Trotzdem stellt das BMG klar: Erster Dienstsitz bleibt Bonn.

Am Mittwoch waren erstmals konkrete Pläne über den neuen zweiten BMG-Dienstsitz bekannt geworden. Im Auftrag des Ministeriums investiert die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in den kommenden Jahren mehr als 121 Millionen Euro, um einen Baukomplex in Berlin-Mitte zu modernisieren. Die denkmalgeschützten Gebäude in der Mauerstraße waren vor dem Zweiten Weltkrieg Dienstsitz der Deutschen Bank, wurden im Krieg weitestgehend zerstört, anschließend aufgebaut und beherbergten dann das DDR-Innenministerium. Nach der Wende wurde der Komplex zeitweise von anderen Ministerien genutzt, größtenteils standen die Gebäude aber leer.

Derzeit befindet sich der Berliner Sitz des BMG in der Friedrich­straße 108, das Ministerium hat jedoch noch zwei weitere, kleinere Büroflächen angemietet. Ziel des Umzugs sei es, zukünftig alle Berliner Mitarbeiter an einem Standort zusammenzuführen, erklärte ein Sprecher des BMG gegenüber DAZ.online.

In der Mauerstraße stehen den BMG-Mitarbeitern rund 30.000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung. In der Friedrichstraße 108 sind es derzeit 15.000 Quadratmeter. Die Vergrößerung hat eine politische Komponente: Denn seit Jahren wird über den sogenannten „Rutschbahneffekt“ diskutiert. Es geht darum, dass der Gesetzgeber den Mitarbeitern der Bonner Ministerien nach der Wende versprochen hat, dass viele Standorte am Rhein erhalten bleiben. Das BMG ist beispielsweise eines der Ministerien, die ihren ersten Dienstsitz in Bonn haben.

Dienstsitz weiterhin Bonn

In den vergangenen Jahren sind die Mitarbeiterzahlen der Berliner Standorte jedoch stetig angestiegen, in Bonn sanken sie. In mehreren Medien war spekuliert worden, ob auch beim BMG nach dem Umzug in die Mauerstraße eine Schließung des Bonner Sitzes anstehe. Doch das BMG widerspricht vehement. Der Sprecher sagte: „Der Hauptsitz des BMG bleibt Bonn. In die neue Liegenschaft sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umziehen, die am Standort Berlin arbeiten.“

Modernisierung wird teurer

Auch die Modernisierungskosten des neuen Gesundheitsministeriums könnten noch zum Politikum werden. Denn im Haushalt 2015 hatte das BMG rund 98 Millionen Euro veranschlagt, im neuen Bundeshaushalt für 2017 geht das Ministerium nun schon von 121 Millionen Euro aus. Auf die Frage, warum die Modernisierung teurer wird als erwartet, sagte der BMG-Sprecher: „Diese Zahlen beruhen auf Schätzungen.“ Das Ministerium erklärt jedoch, dass die Bauarbeiten in der Mauerstraße recht komplex sind: „Zur Nutzbarmachung des denkmalgeschützten Gebäudes ist eine Grundsanierung erforderlich, die auch Abrissarbeiten und Neubaumaßnahmen umfasst.“ |

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