- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 36/2016
- Spahn als nächster ...
Gesundheitspolitik
Spahn als nächster Kanzler?
„The Guardian“ schätzt Spahn für seinen Mut und nennt ihn einen „konservativen Rebell“. In dem Artikel „Jens Spahn: Der Mann, der Merkel als Kanzler ersetzen könnte“ beschreibt das englische Blatt die Vorzüge des nordrhein-westfälischen Politikers.
Aus Sicht des „Guardian“ hat Merkels liberale Flüchtlingspolitik in den vergangenen Monaten erstmals seit elf Jahren eine politische Lücke für Herausforderer aus der eigenen Partei ermöglicht. Neben dem berühmten Merkel-Satz „Wir schaffen das!“ hätten auch Spahns Forderungen und Äußerungen für ähnlich große Beachtung gesorgt. Ein Beispiel dafür sei der Satz: „Deutschland muss starke Signale darüber setzen, was akzeptabel ist und was nicht.“
In der Gesundheitspolitik habe sich Spahn mit einer Streitbarkeit einen Namen gemacht, die an Arroganz grenze. Dass er als sehr geeigneter Kandidat nicht Bundesgesundheitsminister geworden sei, ist aus Sicht des „Guardian“ nur auf den ersten Blick eine Niederlage. Denn unter Schäuble habe er eine Lizenz dafür erhalten, sich in vielen Politikfeldern herumzutreiben.
Die offensive Überschrift schränkt der „Guardian“ allerdings nur ein paar Zeilen später wieder ein: Weil er erst 36 Jahre alt sei und sich öffentlich dazu bekenne, schwul zu sein, sei Spahn eigentlich nicht der wahrscheinlichste Kandidat, der eine Rebellion der Christdemokraten gegen Merkel anführen könnte. Allerdings habe Spahn bereits schon einmal eine Schmierkampagne gegen ihn aus der eigenen Partei überlebt.
Auf Nachfrage von DAZ.online wollte sich Spahn nicht zu der These des „Guardian“ äußern. Dass Spahn Merkel im kommenden Jahr beerbt, hält eigentlich niemand für wirklich wahrscheinlich. Aber wer weiß, wo Spahns Weg noch hinführt. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.