Wirtschaft

Mehr Honorar für die Ärzte

1 Mrd. Euro plus / 163 Mio. Euro für den Medikationsplan

bro/cha | Ab 1. Oktober haben GKV-Versicherte, die mindestens drei verordnete Medikamente gleichzeitig einnehmen, Anspruch auf einen Medikationsplan. Auf dessen Honorierung mit 163 Mio. Euro pro Jahr sowie eine weitere umfangreiche Honorarerhöhung haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband am vergangenen Mittwoch geeinigt.

Insgesamt sollen die Kassenärzte pro Jahr bis zu einer Milliarde Euro mehr bei den Kassen abrechnen können. 315 Millionen Euro bekommen sie, weil der sogenannte Orientierungspunktwert steigt, der für den Preis einer ärztlichen Leistung maßgeblich ist. Und ­weitere 170 Millionen Euro dafür, dass die Gesamtvergütung morbiditätsorientiert angepasst wird.

Zudem konnte die KBV mehrere extrabudgetäre – also ohne Mengenbegrenzung abrechenbare –Leistungen mit den Kassen ver­einbaren, ein Beispiel hierfür sind Vorsorgeuntersuchungen. In diesem Bereich erhalten die Ärzte 330 Mio. Euro mehr.

Für den Medikationsplan bekommen die Kassenärzte 163 Mio. Euro pro Jahr. Im Gegensatz dazu gehen die Apotheker leider leer aus: Bekanntlich müssen sie zwar den Medikationsplan auf Wunsch des Patienten ergänzen, erhalten aber dafür kein Honorar.

Damit die Vergütungsanpassungen umgesetzt werden können, müssen nun auf regionaler Ebene weitere Verhandlungen geführt werden.

MB fordert 5,9% mehr Gehalt für Krankenhausärzte

Unterdessen haben am letzten Donnerstag die Tarifverhandlungen für die rund 52.500 Ärzte in kommunalen Krankenhäusern begonnen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) fordert 5,9% mehr Gehalt, was von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) als unfinanzierbar zurückgewiesen wurde. Die Tarif­verhandlungen werden nun am 17./18. Oktober 2016 fortgesetzt. Vor rund eineinhalb Jahren hatten sich die Tarifparteien auf eine zweistufige Gehaltserhöhung um insgesamt 4,1% geeinigt. |

Lesen Sie dazu auch den Kommentar "Sorgen statt Neidgefühl"

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