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Wirtschaft
Die Spreizung geht weiter
Wirtschaftsseminar in Rostock in bewegten Zeiten
Laut Torsten Eimicke, Treuhand Hannover, steigt durch die sinkende Apothekenzahl der Umsatz der verbleibenden Apotheken. Außerdem wachse der Umsatz insbesondere durch Hochpreiser, aber der Wareneinsatz steige noch stärker an. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2016 sei der Umsatz in den neuen Bundesländern mit der GKV um 3,0% und mit Selbstzahlern um 0,4% gestiegen. Doch der Rohertrag liege nur etwa auf dem Niveau von 2012: im Westen bei 24,7% (2012: 24,9%), im Osten bei 22,7% (2012: 22,6%). Die Hochrechnung lasse für das Gesamtjahr 2016 eine Steigerung des Umsatzes um 3,0% und des Betriebsergebnisses um 2,9% im Bundesschnitt erwarten. Dabei setze sich die Spreizung des Marktes weiter fort, der Umsatz steige in drei Viertel der Apotheken und sinke bei einem Viertel. 22% der Apotheken liegen mit einem Betriebsergebnis von unter 4% des Umsatzes in einem kritischen Bereich.
Potenzial sieht Eimicke in den Entlassrezepten und den angekündigten Honorarerhöhungen. Immerhin gebe es jährlich etwa 18 Mio. Krankenhausentlassungen. Für Rezepturen könnte eine Apotheke durchschnittlich etwa 3600 Euro und für dokumentationspflichtige Arzneimittel etwa 1750 Euro mehr einnehmen, wobei hier der Mehrumsatz voll auf das Betriebsergebnis durchschlägt. Doch negative Entwicklungen an anderer Stelle oder gar systemverändernde Effekte aufgrund des EuGH-Urteils könnten sehr viel stärker wirken. |
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