Arzneimittel und Therapie

Starke Knochen für Winter-Babies dank Vitamin D?

rr | Gerade wurden die Ergebnisse der MAVIDOS-Studie (The Maternal Vitamin D Osteoporosis Study) publiziert, in der die regelmäßige Vitamin-D-Gabe in der Schwangerschaft und deren Auswirkung auf die Neugeborenen untersucht worden ist. 1134 Schwangere erhielten zwischen Oktober 2008 und Februar 2014 ab der 14. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt randomisiert 1000 IE/Tag Colecalciferol oder Placebo. In die Studie eingeschlossen wurden Frauen mit einem Ausgangs-Vitamin-D-Spiegel von 25 bis 100 nmol/l (10 bis 40 ng/ml) in der zehnten bis 17. Schwangerschaftswoche. Schwangere mit höheren oder niedrigeren Spiegeln wurden ausgeschlossen.

Primärer Endpunkt war der Ganzkörper-Mineralgehalt der Neugeborenen, bestimmt innerhalb der ersten zwei Lebenswochen mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie. Präspezifiziertes ­sekundäres Outcome war der Gesamtkörper-Mineralgehalt bei im Winter (Dezember bis Februar) geborenen Kindern. Im Gesamtkollektiv ergab sich für die Säuglinge kein Vorteil einer pränatalen Vitamin-D-Gabe im Vergleich zu Placebo. Bei den Winter-Babies war der Ganzkörper-Mineralgehalt dagegen signifikant höher bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Vitamin D eingenommen hatten. Inwieweit sich ­dieser Effekt nachhaltig günstig auf die Entwicklung des Kindes auswirkt, wird in der weiterführenden MAVIDOS Childhood Follow-up Study untersucht.

Gemäß den Studienergebnissen scheint die Gabe von Vitamin D in der Schwangerschaft sicher zu sein. Über die Frage, ob werdenden Müttern ­generell zu einer Vitamin-D-Supplementierung geraten werden soll, wird weltweit diskutiert. In einem begleitenden Kommentar zur Studie wird empfohlen, nur bei Werten unter 10 bis 12 ng/ml zu substituieren.


Quelle

Cooper C et al. Maternal gestational vitamin D supplementation and off spring bone health (MAVIDOS): a multicentre, double-blind, randomised placebo-con­trolled trial. Lancet Diabetes and Endocrinol 2016. Published online 1. März, doi: http://dx.doi.org/10.1016/S2213-8587(16)00044-9

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