... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 17 Mal pro Jahr zum Arzt

dpa/nik | „Im Durchschnitt geht in Deutschland jeder Patient 17 Mal zum Arzt, entweder zum selben oder zu mehreren. Das sind sehr viele Kontakte – und längst nicht alle sind notwendig.“ Das betonte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die ­niedergelassenen Ärzte wollen die Patientenbesuche künftig besser steuern, um Kosten und Ressourcen zu sparen.

Für die bessere Steuerung sei es wichtig, einen Ansprechpartner als erste Anlaufstation zu haben, meinte Gassen. Das könne der Hausarzt sein oder ein Facharzt, bei dem der Patient – etwa wegen einer chronischen Erkrankung wie Rheuma – dauerhaft in Behandlung ist. Die Hausärzte sehen dies anders. Sie betrachten sich als einzige und erste Anlaufstelle zur Patientensteuerung: „Die hohe Anzahl unnötiger Arzt-Patienten-Kontakte oder die vielen überflüssigen Krankenhausaufenthalte werden nur dann nachhaltig gelöst werden, wenn wir ein frei wählbares hausärztliches Primärarztsystem flächendeckend umsetzen“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der dpa.

Die Techniker Krankenkasse (TK) ­befürchtet in einer solchen Patientensteuerung vor allem eine Bevormundung ihrer Versicherten. „Erfolgversprechender als eine Steuerung im Sinne eines Dirigierens oder Bevormundens ist es in unseren Augen, die richtigen Anreize zu setzen und die Menschen zu motivieren, sich um ­ihre Gesundheit zu kümmern“, sagte TK-Chef Jens Baas der dpa. Das könnten Bonusprogramme sein oder Gesundheitscoaches, die eine gezielte Unterstützung anböten – für Gesunde und Kranke. 

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