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Arzneimittel und Therapie
Citalopram bessert Agitation bei Alzheimer
Sekundäranalyse der CitAD-Studie weist auf zusätzliche Effekte des SSRI hin
Im Rahmen der CitAD-Studie (Citalopram for Agitation in Alzheimer’s Disease), einer Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie, wurde vor Kurzem die Wirkung des selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (SSRI) Citalopram bei 186 Demenz-Patienten untersucht [1]. Citalopram (30 mg/Tag) besserte hierbei die Agitation, die sich durch gesteigerten Bewegungsdrang, aggressive Verhaltensweisen oder Reizbarkeit und Enthemmung äußert.
Die Studienergebnisse wurden im Nachhinein einer Sekundäranalyse unterzogen und die Effekte von Citalopram auf weitere neuropsychiatrische Symptome bewertet [2]. Hierzu wurde die Intensität der entsprechenden Symptome anhand von Scores von den betreuenden Pflegekräften dokumentiert. In Woche 9 hatten Alzheimer-Patienten unter Citalopram signifikant seltener Wahnvorstellungen (Odds Ratio [OR] 0,4), Angstzustände (OR 0,43) sowie das Gefühl von Reizbarkeit oder Labilität (OR 0,38) als unter Placebo, jedoch erlebten diese Personen auch eine verstärkte Störung des Schlafverhaltens.
Wie bereits in der Primäranalyse kritisch beurteilt wurde, ist auch hier das erhöhte Risiko von Nebenwirkungen unter Citalopram zu beachten. Dazu zählen die stärkere Abnahme kognitiver Leistungen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Fieber, Stürze, Infektionen der oberen Atemwege, Gangunsicherheiten sowie ein Anstieg des QT-Intervalls. Was in der Nutzen-Risiko-Abwägung für und gegen die Anwendung von Citalopram bei Patienten mit Alzheimer-Demenz zur Therapie von Agitation und weiteren neuropsychiatrischen Symptomen spricht, behandelt der untenstehende Kommentar. |
Quelle
[1] Porsteinsson AP et al. Effect of citalopram on agitation in alzheimer disease: The citad randomized clinical trial. JAMA 2014;311:682-691
[2] Leonpacher AK et al. Effects of Citalopram on Neuropsychiatric Symptoms in Alzheimer’s Dementia: Evidence From the CitAD Study. Am J Psychiatry 2016: appi.ajp.2016.15020248
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