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Prisma
Lichtschalter für Zellgift
Fotodynamische Tumortherapie
Gramicidine sind bakterielle Dekapeptide. Während einige, unter dem Begriff „Gramicidin D“ zusammengefasste, lineare Formen in diversen Antibiotika enthalten sind, spielt das zyklische Gramicidin S derzeit keine Rolle in der Pharmazie. Nun haben Biochemiker in Karlsruhe und Kiew beim Gramicidin S (GS) zwei benachbarte Aminosäuren D-Phenylalanin und L-Prolin durch ein Diarylethen-Derivat mit zwei Thiophenringen (Aromaten) und D-Prolin ersetzt. Dieser Baustein dient als Fotoschalter (engl. photoswitch, Sw). So wechselt das Peptidomimetikum mit dem Kürzel GS-DProSw je nach der Längenwelle des Lichtes, mit dem es bestrahlt wird, zwischen zwei Konformationen, von denen wiederum seine Zytotoxizität abhängt (s. Grafik).
Im Tierversuch wurde GS-DProSw erfolgreich getestet: Die Biochemiker verabreichten Labormäusen mit Lungenkarzinom GS-DProSw in der nicht toxischen Form und aktivierten es bei Dunkelheit durch gezielte Lichtbestrahlung nur im Tumorgewebe. Das gesunde Gewebe blieb „unbehelligt“ und von der zytotoxischen Wirkung verschont. |
Quelle
Babii O, et al. Direct Photocontrol of Peptidomimetics: An Alternative to Oxygen-Dependent Photodynamic Cancer Therapy. Angew Chem; Epub 30.3.2016
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