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Sensor-Pille überwacht Medikation
USA: Erstes Krankenhaus verschreibt elektronische Tablette
In den Krankenhäusern von Barton Health kommt zum ersten Mal eine sogenannte Sensor-Pille zum täglichen Einsatz bei Patienten. Nachdem klinische Versuche erfolgreich abgeschlossen wurden, soll die elektronische Tablette nun in der Praxis zeigen, ob sie geeignet ist, schnell zu erkennen, wenn Patienten ihre Arzneimittel nicht nehmen oder aus anderen Gründen die Medikation nicht optimal erfolgt. Die Tablette hat nur die Größe eines Sandkorns und wird mit ausgewählten Arzneimitteln verkapselt. Sie aktiviert sich automatisch, wenn sie den Magen erreicht. Anschließend kommuniziert sie mit einem elektronischen Pflaster, das der Patient trägt. Die Daten werden dem Patienten über eine App zur Verfügung gestellt, der Arzt und das Pflegeteam haben über eine Weboberfläche Zugriff.
Im September 2015 hatte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA einem Antrag von Proteus Digital Health zusammen mit der japanischen Pharmafirma Otsuka zugestimmt, die Sensortablette zusammen mit dem atypischen Neuroleptikum Abilify® (Aripiprazol) zu verabreichen. Zuerst soll es jetzt jedoch bei Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck angewendet werden. „Wenn ein Patient keine Veränderungen bemerkt und daher seine Arzneimittel nicht nimmt, obwohl der Arzt davon ausgeht, kann dies zu unnötigen Veränderungen in der Behandlung und hohen Kosten für den Patienten und das Gesundheitssystem führen“, sagt Clint Purvance, Geschäftsführer von Barton Health.
Offen bleiben einige ethische Aspekte – wie insbesondere die Frage, ob Patienten der Einnahme der elektronischen Tablette aus freien Stücken zustimmen oder sie ablehnen können. Dies betont der Hersteller zwar, doch passt es nicht so richtig zu dem geplanten Einsatzszenario: Wenn Patienten ihre Arzneimittel nicht nehmen, weil sie keine Wirkung spüren, ist dies eine bewusste und freie Entscheidung. Vielleicht bedarf es hier anderer Aufklärung, als nur eine Nachverfolgung der Medikation über eine App. |
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