Arzneimittel und Therapie

CML-Therapie nicht mehr lebenslang?

Absetzversuch wagen

rr | Patienten mit einer chronischen myeloischen Leukämie (CML) müssen sich in der Regel auf eine lebenslange Pharmakotherapie einstellen, um Rezidive zu verhindern. Für Patienten, die gut auf die Therapie angesprochen haben, könnte sich dies ändern.

In der ERNESTFreedom-Studie wurden 215 Patienten untersucht, die nach mindestens zweijähriger Erstlinien-Therapie optimal auf den Tyrosinkinase-Inhibitor Nilotinib (400 bis 600 mg/Tag) angesprochen haben. Erreichten sie eine tiefe molekulare Remission (MR) von 4,5 (Abfall der Tumorlast um 4,5 Logstufen des Ausgangswerts) und hielten diesen Zielwert auch ein weiteres Jahr aufrecht, wurde versucht, die Medikation abzusetzen. Von den 190 Patienten, die in diese Phase wechselten, hatten 51,6% nach 48 Wochen noch mindestens eine reduzierte Tumorlast von drei Logstufen, der überwiegende Teil auch von 4,5. Von den 86 Patienten, bei denen die Nilotinib-Therapie wieder aufgenommen werden musste, erreichten fast 89% nach 40 Wochen wieder eine MR von 4,5. Für eine definierte Patientengruppe könnten diese Ergebnisse zu einem Paradigmenwechsel in der Therapie der CML führen. Ein großer Vorteil des Absetzens wäre die Vermeidung unerwünschter Arzneimittelwirkungen, aber auch eine Familienplanung wäre dann wieder möglich. |

Quelle

Hochhaus A, et al. J Clin Oncol 2016;34 (suppl; abstr 7001)

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