Adexa-Info

Stressbewältigung durch Achtsamkeit

ADEXA-Erlebnis- und Gewerkschaftstag 2016

Rund einhundert Teilnehmer nahmen in Dresden am sechsten Gewerkschaftstag teil. Die drei Fachvorträge standen unter dem Motto „Gesund und gelassen im Arbeitsalltag“. Außerdem nahm DAZ-Herausgeber Peter Ditzel die Anwesenden mit auf eine Reise in die Apothekenzukunft.
Foto: ADEXA

Fahnen für ein weltoffenes Dresden.

In ihrer Begrüßung ging ADEXAs ­Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer auf die pharmazeutische Tradition Dresdens ein und warf dann einen Blick auf die jüngeren gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Als positives Beispiel für den Widerstand gegen das rechtspopulistische Gedankengut der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung zitierte Stücken-Neusetzer von der offiziellen Website der Stadt: „Jeder, der einen Neustart in Dresden wagt, hat eine Chance verdient. Das gilt für jeden, der hier ist, und für jeden, der hier ankommt.“ ­Dieser Grundsatz sollte auch für jede andere Stadt in Deutschland gelten, so die Gewerkschaftsvorsitzende.

Neben den vier ADEXA-Ehrenmitgliedern Reinhild Berger, Gisa Haeger, Ulla Odendahl und Ina Zenker be­grüßte Stücken-Neusetzer auch eine Gruppe junger Mitglieder, die seit einem Treffen in Hamburg Anfang des Jahres im Kontakt miteinander stehen.

Achtsamkeit ist mehr als ein Modebegriff

Achtsamkeit – was nach einem esoterisch angehauchten Schlagwort klingt, ist tatsächlich ein 1979 von dem Mediziner Jon Kabat-Zinn an der Universität von Massachusetts entwickelte Methode zur Stressbewältigung, die zunächst an chronischen Schmerzpatienten mit Erfolg angewandt wurde. Mit Dipl.-Psych. Olaf Altner stellte ein ausgewiesener Kenner die Grundzüge der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) vor. Nach Kabat-Zinn gehören sieben Aspekte zur Achtsamkeit:

  • Nicht-Bewerten, Geduld, Anfängergeist, Vertrauen, Nicht-Erzwingen, Akzeptanz und Loslassen.

Ein solches Verhalten heiße aber nicht, dass man vor der Realität davonläuft oder Änderungsprozesse unterdrückt. Altner lud die Teilnehmer auch zu einer Übung ein, die man als informelles Achtsamkeitstraining im Alltag praktizieren kann.

Foto: ADEXA

Peter Ditzel und Barbara Stücken-Neusetzer.

Viel IT, aber auch Empathie

Im Anschluss zeigte Peter Ditzel, welche Trends und „Zukünfte“ auf die Apotheken und ihre Teams zukommen. Steigen wird in jedem Fall der Grad der Vernetzung durch IT-Anwendungen, auch wenn gerade mit dem E‑Health-Gesetz der Sprung in die ­digitale Zukunft noch sehr holperig wirkt. Die Denkfabrik 2b ahead Thinktank hat in einer Trendstudie für den Apothekerverband Nordrhein fünf ­Szenarien für die Apotheke 2026 skizziert, von denen sicher einige oder auch alle gleichzeitig Wirklichkeit ­werden können:

  • Vollapotheke im Jahr 2026,
  • Integration der Apotheke in das MVZ,
  • die digital kompetente Apotheke,
  • die Pflegeapotheke,
  • Apotheker als Gesundheitscoach.

Neben diesen möglichen Spezialisierungen und der unaufhaltsamen Digitalisierung sieht Ditzel als wesentliche Stärke der Mitarbeiter die Empathie gegenüber den Apothekenkunden.

Schnuppern erlaubt

Tamara Schäfer lud die Teilnehmer nach der Mittagspause zu einem Duft­spaziergang durch die aromatherapeutische Hausapotheke: engagiert und von ansteckender Begeisterung für die Anwendungen in Wellness, Therapie und Pflege – mit kleinen Schlenkern zur Anwendung bei Haustieren und in der Küche.

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Tamara Schäfer präsentierte sehr viele Duftstoffe – alle natürlichen Ursprungs.

„Düfte, die nicht natür­lichen Ursprungs sind, haben keine heilsame Wirkung“, sagte Schäfer. Sie empfahl u. a. Orange als Einstiegsduft, Neroli als Notfallöl und Grapefruit zur Raucherentwöhnung. Neben den ätherischen Ölen sind auch die Hydrolate von z. B. Rose oder Pfefferminze interessant.

Phytos und Schüßler-Salze für die Nerven

Foto: ADEXA

Dietrich Mühlberg

Der Leiter der Dresdner Heilpraktikerschule Dietrich Mühlberg empfahl Heilpflanzen sowie die Schüßler-Salze Nr. 5 und Nr. 7, die sich in der Behandlung von stressbedingten Erkrankungen und in der Prävention bewährt haben. Im Gegensatz zu synthetischen Schlafmitteln sind die Auswirkungen pflanzlicher bzw. „biochemischer“ ­Präparate auf die Schlafqualität und -phasen deutlich günstiger, so die Erfahrung des Heilpraktikers.

Fachgruppentreffen und AG

Für viele aktive ADEXA-Mitglieder war nach dem Fortbildungsprogramm noch nicht Schluss: So tagten die beiden Fachgruppen ApothekerInnen und PI/ApothekerassistentInnen und weitere Arbeitsgruppen.

Übrigens: Der 7. ADEXA-Erlebnis- und Gewerkschaftstag findet am 6. Mai 2017 in Mainz statt. Save the date! |

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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