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Prisma
Vollkornprodukte sind gesund
90 Gramm täglich sollten es sein
Die zugrunde liegenden Studien waren nahezu auf der ganzen Welt durchgeführt worden. Bei den „Körnern“ handelte es sich um landestypische Cerealien wie z. B. Weizen und Roggen in Europa, Mais in Amerika, Reis in Asien und Sorghum in Afrika. Die Körner wurden teils gekocht (Reis), teils gemahlen und dann zu Brot gebacken oder zu Frühstückszutaten verarbeitet (Haferflocken, Cornflakes). Getreidekörner bestehen zum weitaus größten Teil aus dem stärkehaltigen Endosperm mit der äußeren, eiweißreichen Aleuronschicht. Beim Schälen werden der fetthaltige Keimling und die faserreiche Frucht- und Samenschale abgetrennt. Letztere ist reich an B-Vitaminen, Eisen, Magnesium und Zink. Die abgetrennten Teile werden teils zu Spezialprodukten verarbeitet (z. B. Weizen- und Maiskeimöl), teils zu Kleie gemahlen, die meistens als Viehfutter verwendet wird. Insbesondere die beiden am häufigsten konsumierten Getreidearten, Reis und Weizen, werden so verarbeitet, dass sie ihre Mineralstoffe und Vitamine verlieren. So hat der weiße, geschälte Reis den braunen Naturreis fast überall, wo Reis in der Ernährung eine Rolle spielt, verdrängt.
Personen, bei denen bisher gar keine Vollkornprodukte auf dem Speiseplan gestanden hatten, profitierten schon erheblich, wenn sie täglich 30 g davon zu sich nahmen. Eine Erhöhung der „Dosis“ steigerte die protektive Wirkung zwar nicht im gleichen Maße linear, ein zusätzlicher Nutzen war aber bis 225 g täglich nachweisbar. In zahlreichen Studien war ein Verzehr von täglich 90 g, was etwa sechs Scheiben Vollkornbrot oder drei Portionen Müsli entspricht, geprüft worden. Wer diese Menge erreicht, hat gegenüber denjenigen, die keine Vollkornprodukte verzehren, folgende relativen Erkrankungsrisiken (Index = 1):
- Koronare Herzkrankheit: 0,81,
- Schlaganfall: 0,88,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: 0,78.
Das relative Sterberisiko betrug bei den Vollkornköstlern 0,83, d. h. dass es 17 Prozent geringer war als in der Vergleichsgruppe. Das Risiko, an einer der folgenden Krankheiten zu sterben, betrug entsprechend:
- Krebs (alle Arten): 0,85,
- Atemwegserkrankungen: 0,78,
- Diabetes mellitus: 0,49,
- Infektionskrankheiten: 0,74,
- Krankheiten des Nerven-systems: 1,15.
Von den letzteren Krankheiten wie Morbus Alzheimer sind vor allem alte Menschen betroffen. Dass hier ein höheres Erkrankungsrisiko vorliegt, ist die Kehrseite und die logische Konsequenz eines langen Lebens dank gesunder Ernährung, denn einen Tod muss man sterben. |
Quelle
Aune D, et al. Whole grain consumption and risk of cardiovascular disease, cancer, and all cause and cause specific mortality: systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies. Br Med J; Epub 14.6.2016
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