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Prisma
Forschungsskandal in Freiburg?
Die Uni will durch Selbstkontrolle aufklären
Seit 2007 ermitteln das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft gegen das Sportmedizinische Institut der Universität Freiburg, seit 2009 mit Unterstützung durch die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin unter der Leitung von Letizia Paoli. Die Kommission prüft insbesondere, in welchem Maße das Team um den Freiburger Medizinprofessor Joseph Keul (1932 – 2000), der seit 1980 auch Chefarzt der deutschen Olympiamannschaft war, Dopingmittel „erforscht“ und illegal angewendet hat. Nun befasst sich die Kommission zusätzlich mit systematischem wissenschaftlichem Betrug an der Freiburger Sportmedizin unter Keul. Die erhobenen Vorwürfe lauten u. a.: erfundene, gefälschte und eliminierte Daten bei der Publikation von Studien; Verschweigen der Geldgeber (z. B. Pharmafirmen) beim „Interessenkonflikt“; Plagiate und „Selbstplagiate“ (wiederholtes Publizieren eigener Arbeiten mit unwesentlichen Änderungen). Auf dieser Basis sollen Doktoranden promoviert und Habilitanden die Lehrerlaubnis erteilt worden sein, worauf die Letzteren sich erfolgreich um Professuren an anderen Universitäten oder um Forschungsaufträge beworben haben. Der Forschungsskandal, der sich hier abzeichnet, betrifft also nicht nur die Universität Freiburg.
Bei der weiteren Aufklärung bietet die Universität der Kommission eine Zusammenarbeit an. Sie hat sich eine Ordnung „zur Sicherung der Redlichkeit in der Wissenschaft“ gegeben und eine entsprechende Untersuchungskommission ernannt. Zudem wurde ein Beauftragter für die Selbstkontrolle in der Wissenschaft berufen, der „jeden Verdacht wissenschaftlichen Fehlverhaltens unter Plausibilitätsgesichtspunkten auf Konkretheit und Bedeutung“ zu prüfen hat. Die Kommission soll jedoch bezweifeln, dass eine „interne Untersuchung“ der Universität zielführend wäre. |
Quellen
Homann U. Forschungsskandal in Freiburger Sportmedizin; www.swr.de/swr2/campus, 9.1.2016
www.uni-freiburg.de/forschung/redlichkeit_in_der_wissenschaft
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