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- DAZ 37/2016
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Arzneimittel und Therapie
Gehirnerschütterung mit Folgen
Höheres Parkinson-Risiko nach Schädel-Hirn-Trauma
In drei großen prospektiven US-amerikanischen Kohortenstudien wurde untersucht, ob ein Schädel-Hirn-Trauma mit nachfolgender Bewusstseinsstörung Einfluss auf die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen hat. Zur Auswertung kamen die Daten von 7130 knapp 80-jährigen Probanden, von denen 865 bereits einmal in ihrem Leben eine Gehirnerschütterung mit nachfolgender Bewusstseinsstörung erfahren hatten. Von 1589 Probanden konnte nach deren Ableben das Gehirn untersucht werden. Insgesamt wurden 1537 Fälle von Demenz und 117 Fälle einer Parkinson-Erkrankung diagnostiziert. Es bestand weder eine Assoziation zwischen dem erlittenen Schädel-Hirn-Trauma und einer Demenzentwicklung noch zwischen einer Gehirnerschütterung und einer Alzheimer-Erkrankung. Hingegen erhöhte ein Schädel-Hirn-Trauma mit nachfolgender Ohnmacht das Risiko, später an Parkinson zu erkranken. Ebenso scheinen Schädel-Hirn-Traumata mit dem Fortschreiten von Parkinson-Symptomen und dem Nachweis von Lewy-Körpern und Mikroinfarkten assoziiert zu sein.
Mögliche Konsequenzen
Im Deutschen Ärzteblatt wird auf mögliche klinische Konsequenzen dieser Erkenntnis hingewiesen. Bei der Begutachtung eines Patienten mit Gedächtnisstörungen und einem früher erfahrenen Schädel-Hirn-Trauma sollte sich die Diagnose nicht auf eine Demenzerkrankung fokussieren, da den Beschwerden auch ein Morbus Parkinson oder eine Lewy-Körper-Demenz zugrunde liegen kann. Liegt eine Parkinson-Erkrankung vor, so kann diese – im Gegensatz zu einer Alzheimer-Erkrankung – medikamentös gut behandelt werden. |
Quelle
Crane P et al. Association of traumatic brain injury with late-life neurodegenerative conditions and neuropathologic findings. JAMA Neurol 2016;73(9):1062-1069
Morbus Parkinson nach Gehirnerschütterungen häufiger, Deutsches Ärzteblatt online, 13. Juli 2016, www.aerzteblatt.de
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