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GWQ: Zyto-Verträge verbessern Versorgung
Keine Rücksicht auf „bestehende Pfründe“
Noch ist die erste bundesweite Zyto-Ausschreibung nicht in trockenen Tüchern. Die Angebotsfrist ist nach mehreren Verlängerungen zwar abgelaufen. Doch einige Apotheken haben offenbar Nachprüfungsverfahren angestrengt. Die Zuschläge werden noch ein wenig auf sich warten lassen. Dennoch ist man bei GWQ schon jetzt überzeugt: Die Verträge mit den herstellenden Apotheken werden die Versorgungsqualität verbessern und langfristig sichern. Das erklärt der Dienstleister in einer Pressemitteilung.
Er verweist darauf, dass die Wirkstoffe in den Zyto-Zubereitungen oft nur eine geringe Haltbarkeit aufweisen, weswegen eine schnelle Lieferung und damit möglichst die nahegelegene Herstellung wichtig sei. Entgegen anderslautender Aussagen seien diese essenziellen Voraussetzungen heute sehr oft nicht gegeben.
GWQ wartet mit Zahlen auf. So würden 43 Prozent aller Zytostatika-Rezepturen heute nicht in der Apotheke hergestellt, die diese am Ende auch gegenüber den Krankenkassen abrechnet. In der Regel würden sie bei größeren Apotheken oder spezialisierten Herstellbetrieben produziert, die normalerweise nicht in der direkten Nachbarschaft der Apotheken angesiedelt seien. Bei 12,7 Prozent aller belieferten Rezepturen liege die Entfernung über 40 km, was regelhaft zu Belieferungen von über einer Stunde führe. In Bayern liege der Anteil der Rezepturen, die von Apotheken in mehr als 100 km entfernte Arztpraxen geliefert werden, sogar bei über 30 Prozent. Lieferzeiten von über drei Stunden und mehr seien keine Seltenheit.
Mit der nun erfolgten Ausschreibung setze man erstmals bundesweite Standards in der Versorgungsqualität, erklärte Dr. Johannes Thormählen, Vorstand der GWQ. „Die hohe Intransparenz und die fehlenden Standards haben es einzelnen Marktteilnehmern bislang ermöglicht, zusätzlich zur Pauschalvergütung hohen Profit zu machen. Wie aus einigen Medienberichten zu entnehmen war, scheint das System in seiner bisherigen Form anfällig für Korruption zu sein“, sagt Thormählen. Dies werde nun geändert. Profitieren würden am Ende die Versicherten. Sie könnten sich auf eine gute Versorgung verlassen und profitierten von zusätzlichen Leistungen, etwa patientenverständlichen Informationsblättern. Für die Solidargemeinschaft würden Einsparpotenziale gehoben. Thormählen: „Auf bestehende Pfründe und Besitzstandswahrung können und dürfen weder GKV noch Politik Rücksicht nehmen.“ |
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