DAZ aktuell

Rededuell nach amerikanischem Vorbild?

Apothekerverbände laden Kandidaten für die ABDA-Präsidentschaft zur gemeinsamen Vorstellung

STUTTGART (wes) | Aus den USA ist die Vorgehensweise bekannt – und derzeit hochaktuell: Wer sich hier als Präsident bewirbt, muss sich mit seinem Gegenkandidaten in mehreren Rededuellen messen. Nun mag die Wahl zum ABDA-Präsidenten zwar nicht ganz die Tragweite haben wie die des US-Präsidenten – auch hier könnte es jedoch demnächst zu einer Debatte der Präsidentschaftskandidaten kommen. Die Apothekerverbände aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben jedenfalls beide Kandidaten für die ABDA-Präsidentschaft zu einer gemeinsamen Vorstellung ­eingeladen.
Foto: picture alliance / newscom
Klare Fronten herrschen im US-Präsidentschaftswahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump. Ein Rededuell zwischen Friedemann Schmidt und Kai-Uwe Siemsen dürfte nicht ganz so emotional ausfallen – es sei denn, man gibt die richtigen Stichworte, z. B. ABDA-Haushalt, ­Informationspolitik, ABDA e. V. …

Die TV-Debatten zwischen Donald Trump und Hillary Clinton – zwei haben schon stattgefunden, eine weitere wird noch folgen – bilden die Höhepunkte des amerikanischen Präsi­dentschaftswahlkampfs. Auch der ­ABDA-Präsident wird dieses Jahr neu gewählt, auch hier gibt es mit Amtsinhaber und dem Hamburger Kammerpräsidenten Kai-Uwe Siemsen zwei Kandidaten. Und sie könnten demnächst öffentlichkeitswirksam aufeinandertreffen. Denn die Landesapothekerverbände aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben die beiden zu einer „gemeinsamen Vorstellung“ eingeladen.

„Wir freuen uns sehr auf eine inhaltliche wie lebhafte Diskussion“, so Theo Hasse, der Vorsitzende des LAV Rheinland-Pfalz. Die beiden Kandidaten hätten die Möglichkeit, ihre jeweiligen Standpunkte zu den wichtigsten Themen des Berufsstandes darzustellen, ihre Wähler bestmöglich zu informieren und sich direkt mit den teilnehmenden Vorständen und Delegierten der Verbände ­auszutauschen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der drei Verbände.

„Das fördert die demokratische Kultur“

„Wir begrüßen sehr, im nächsten Jahr die Wahl zwischen zwei Kandidaten zu haben“, so Dr. Detlef Weidemann, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV). „Das stärkt die innerverbandliche Willensbildung und fördert die demokratische Kultur unserer Organisation.“

Der genaue Termin der Veranstaltung steht noch nicht fest, nur dass sie im November in Frankfurt am Main stattfinden soll. Unklar ist auch, ob beide Kandidaten die Einladung annehmen. Dem Vernehmen nach will Schmidt einem offenen Wahlkampf eher aus dem Weg gehen, Siemsen hingegen steht einem Gespräch mit Schmidt offen gegenüber.

Anfang September hatte Siemsen angekündigt, bei der Wahl des ABDA-Präsidenten am 7. Dezember gegen Amtsin­haber Schmidt antreten zu ­wollen. Seitdem hat er in ­mehreren Interviews für sich die Werbetrommel gerührt. Schmidt hingegen, der Ende August in der „Pharmazeutischen Zeitung“ seine erneute Kandidatur „im Doppelpack“ mit seinem Vize Mathias ­Arnold angekündigt hatte, hält sich bisher zurück. Zur Kandidatur von Siemsen sagte er ­gegenüber DAZ.online nur: „Es ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang, wenn es für ein Wahlamt mehr als einen Kandidaten gibt.“ |

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