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Prisma
Bist du glücklich, bleibe ich gesund
Ehepartner beeinflussen gegenseitig ihre Gesundheit
Seit 1992 läuft in den USA die vom National Institute on Aging finanzierte Health and Retirement Study (HRS) mit 22.000 Personen über 50 Jahren (Ø 67 J.). Nun wurde eine Auswertung von Daten publiziert, die an knapp 2000 Ehepaaren erhoben wurden. Die Partner waren von 2006 bis 2012 alle zwei Jahre nach ihrer Gesundheit bzw. ihren Krankheiten und ihrem subjektiven Befinden befragt worden. Wie (un-)glücklich sie sich fühlen, beantworteten sie anhand der Satisfaction with Life Scale (SWLS) des amerikanischen Glücksforschers Ed Diener. Des Weiteren gaben sie eine Selbsteinschätzung ihrer Gesundheit, machten Angaben zu eventuellen Beeinträchtigungen bei fünf alltäglichen Verrichtungen (aufstehen, duschen/baden, sich anziehen, essen, gehen) sowie chronischen Krankheiten (von Diabetes und Krebs bis zu psychiatrischen Leiden) und äußerten sich zu ihren körperlichen Aktivitäten auf drei verschiedenen Levels (niedrig: z. B. staubsaugen; mittel: z. B. gärtnern; hoch: z. B. joggen). Die letzte Frage lautete, wie ernst sie Krankheiten bei sich selbst oder ihrem Partner nehmen; da das entsprechende Verhalten die Gesundheit beeinflusst, konkurriert es gewissermaßen mit dem (Un-)Glücklichsein und wurde bei der Analyse der Daten „herausgerechnet“.
Die Auswertung ergab, dass Personen mit einem glücklichen Partner sich für gesünder hielten als Personen mit einem unglücklichen Partner. Zudem waren sie bei ihren alltäglichen Verrichtungen weniger beeinträchtigt und taten sich durch stärkere körperliche Aktivitäten auf allen drei Levels hervor. Bemerkenswert ist hier, dass die Standardabweichungen sehr gering waren, d. h. das die durchschnittlichen Ergebnisse mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch auf den konkreten Fall zutrafen.
Es gab allerdings auch eine gravierende Ausnahme von diesem Trend. Ein Zusammenhang zwischen dem Glück des Partners und der Inzidenz chronischer Erkrankungen war nicht zu erkennen; hier dürfte die erbliche Veranlagung oder die Exposition gegenüber Noxen den größten Risikofaktor darstellen und durch die Wohltat eines harmonischen Zusammenlebens nicht aufgewogen werden. |
Quelle
Chopik W, O’Brien E. Happy You, Healthy Me? Having a Happy Partner Is Independently Associated With Better Health in Oneself. Health Psychol; Epub 19.9.2016
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