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Umweltskandal in Indien
Resistente Bakterien in Gewässern nahe indischer Antibiotika-Fabriken entdeckt
An 16 von insgesamt 34 getesteten Orten seien Bakterien gefunden worden, die resistent gegenüber Antibiotika sind. An vier dieser Orte wurden Resistenzen gegen drei Hauptklassen von Antibiotika entdeckt, einschließlich Reserveantibiotika. Als „besonderer Übeltäter“ und „wiederholter Umweltsünder“ ist nach den Ergebnissen der Untersuchungen die Firma Aurobindo in Hyderabad identifiziert.
Natasha Hurley, Kampagnen-Leiterin von Changing Markets, sagt: „Die unsachgemäße Entsorgung von Abfällen aus der Antibiotikaherstellung gefährdet die menschliche Gesundheit, vor allem im Hinblick auf die Zunahme von Antibiotikaresistenzen. Die Entdeckung antibiotikaresistenter Bakterien im Umfeld indischer Pharmafabriken, die europäische und US-amerikanische Märkte beliefern, lässt ernsthafte Fragen bezüglich der pharmazeutischen Lieferketten aufkommen.“
Diese Lieferketten deckt der Bericht ebenfalls auf. Sie bringen die untersuchten Fabriken mit Unternehmen, öffentlichen Gesundheitsdiensten und Krankenhäusern in den USA und Europa in Verbindung. Aurobindo produziere auch für den deutschen Markt. Mehrere Krankenkassen, darunter die AOK, die DAK, die Barmer GEK und die Techniker Kasse, hätten besondere Rabattverträge mit Aurobindo abgeschlossen.
Nun appelliert Changing Markets an das Gewissen der Abnehmer: „Großeinkäufer von Antibiotika wie zum Beispiel Krankenhäuser müssen sofort Lieferanten auf eine schwarze Liste setzen, die zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen beitragen,“ fordert Hurley. |
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