Gesundheitspolitik

Höhere Beiträge für kleinere Länder

Offizieller ABDA-Haushaltsentwurf 2018 liegt vor – 700.000 Euro mehr eingeplant

BERLIN (bro) | Die ABDA will ihren Haushalt im kommenden Jahr um 4,1 Prozentpunkte steigern: Statt 17,75 Millionen Euro sollen der Berliner Standesvertretung 2018 rund 18,48 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das geht aus dem ersten offiziellen Haushaltsentwurf hervor, den die ABDA-Mitgliederversammlung Ende Juni beschließen soll.

Was sich Ende Mai ankündigte (siehe DAZ 2016, Nr. 22, S. 11), ­bestätigt sich in diesem Entwurf: Rund 700.000 Euro mehr als 2017 plant die ABDA für das Jahr 2018 ein. Größter Ausgabenblock sind weiterhin die Personalausgaben, die um knapp 240.000 Euro auf 9,86 Millionen Euro wachsen sollen. Die sachlichen Verwaltungsausgaben sollen auf rund 1,78 Millionen Euro leicht absinken, wohingegen die übrigen Ausgaben um ca. 250.000 Euro auf dann 6,83 Millionen Euro steigen sollen.

So plant die ABDA für 2018 die Neueinstellung von drei Mitarbeitern. Eine halbe Stelle soll in der EU-Repräsentanz in Brüssel geschaffen werden. Derzeit stemmen Jens Gobrecht und eine Referentin die Lobby-Arbeit der ABDA in Brüssel. Unter anderem aufgrund der zunehmenden Bedeutung der „EU-Politiken“ für Apotheker und der „zunehmenden Reisetätigkeit des Stabsstellenleiters“ soll die ­Referentin durch eine neue Teilzeitstelle entlastet werden.

Eine weitere Vollzeitstelle soll in Berlin für einen Mitarbeiter geschaffen werden, der sich unter anderem um die EDV-Ausrüstung der ABDA-Arbeitsplätze kümmern soll. Überdies sollen die sieben Referenten aus dem Geschäftsbereich Pharmazie durch einen weiteren Apotheker unterstützt werden.

Stabile Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit

Der Haushalt der Öffentlichkeitsarbeit soll hingegen unverändert bleiben. Dem Geschäftsbereich von ABDA-Sprecher Reiner Kern soll auch im kommenden Jahr ein Budget von rund 3,67 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Alleine 2 Millionen Euro soll die Abteilung für PR-Kampagnen erhalten. Für Veranstaltungen, also das ABDA-Sommerfest, den Deutschen Apothekertag oder den ABDA-Stand auf der Expopharm, sollen auch 2018 500.000 Euro ausge­geben werden.

Die Ausgabensteigerungen will die ABDA in erster Linie durch ­höhere Mitgliedsbeiträge finanzieren. Rund 16,8 Millionen Euro sollen die 34 Kammern und Verbände im kommenden Jahr nach Berlin überweisen. Die Beiträge der einzelnen Mitgliedsorganisationen berechnen sich nach den Umsatzentwicklungen der Apotheken in den einzelnen Bundesländern (bzw. Nordrhein und Westfalen-Lippe) in einem Berechnungszeitraum, der in der Regel drei bis vier Jahre vor dem zu planenden Jahr liegt. Haben die Apotheken eines Bundeslandes zwischen 2014 und 2015 beispielsweise ein Umsatzplus „erwirtschaftet“, müssen Kammer und Verband aus diesem Bundesland im kommenden Jahr dementsprechend mehr an die ABDA zahlen. Wie viel wer trägt, müssen beide Organisationen miteinander vereinbaren.

Im kommenden Jahr bittet die ABDA auf Basis dieser Formel insbesondere die kleinen Organisationen zur Kasse. Den größten Zuwachs gibt es mit rund 7% im Saarland. Aber auch Bremen (+ 5,61%) und Berlin (+ 6,54%) müssen tief in die Tasche greifen. Der größte Beitragslieferant ist nach wie vor Bayern: Aus dem Freistaat sollen 2018 rund 2,5 Millionen Euro nach Berlin fließen. Es folgen Baden-Württemberg und Nordrhein. |

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