Gesundheitspolitik

Zyto-Streit kocht weiter

Barmer, TK und HHK bleiben bei Retax-Drohung

BERLIN (ks) | Die Fronten im Streit um die Zyto-Verträge zwischen Kassen und Apotheken bleiben verhärtet. Ende Mai hatte Gesundheits-Staatssekretär Lutz Stroppe (CDU) ein deutliches Schreiben an die Kassenverbände und ihre Aufsichtsbehörden gerichtet. Darin stellt er klar, dass die Alt-Verträge seit Inkrafttreten des Arzneimittelversorgungs­stärkungsgesetzes (AMVSG) am 13. Mai nicht mehr exklusiv sind. Daher gebe es auch während der Übergangsfrist bis zum Auslaufen dieser Verträge „keinen Raum für die Retaxation von Abrechnungen von Apotheken, die keinen Zuschlag im Ausschreibungsverfahren erhalten haben“, schrieb er.

Doch Barmer, TK und KKH lassen sich davon nicht beeindrucken. In einem Brief an Apotheken erklären sie, dass nicht lieferberechtigten Apotheken, die ein Rezept über eine parenterale Zubereitung in der Onkologie erhalten, kein Vergütungsanspruch zusteht, wenn sie diese Rezepturen herstellen. „Es besteht daher ein erhöhtes Retaxierungsrisiko für nicht lieferberechtigte Apotheken“, mahnen sie. Dabei stützen sie sich auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom November 2015, demzufolge bei den Zyto-Verträgen das Wirtschaftlichkeitsgebot das Recht auf freie Apothekenwahl schlägt. Stoppe hält dieses für nicht mehr einschlägig, seit das AMVSG gilt. |

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