Wirtschaft

Schritt zur Apotheke?

Amazon kauft in USA Whole-Foods-Biosupermärkte

wes | Hat Amazon die US-Bio­supermarkt-Kette Whole Foods gekauft, um damit einen Einstieg in das stationäre Apotheken­geschäft zu schaffen? Das vermuten amerikanische Experten.

Für rund 13,7 Milliarden US-Dollar hat Amazon Whole Foods übernommen. Die große Mehrheit der 461 Filialen befindet sich in den USA, in Kanada gibt es zwölf Filialen, in Großbritannien neun.

Viele Einzelhandelsexperten interpretieren diesen Zukauf als Kampf­ansage gegen stationäre Supermärkte wie Walmart. Doch US-Apothekenexperten vermuten noch einen anderen Grund: „Bei diesem Geschäft geht es nicht nur um Lebensmittel“, meldet beispielsweise CNBC, die vor etwa einem Monat berichtete, dass Amazon den Einstieg in den Apothekenmarkt plane. Die Übernahme des Biosupermarkt-Pioniers diene ebenfalls diesem Ziel, heißt es nun dort, die Filialen könnten als Pick-up-Stellen für Arzneimittel dienen. Ein Bericht der Investmentbank Morgan Stanley komme zu dem Schluss, dass Whole Foods einen „Zugangspunkt“ in den Arzneimittelmarkt darstellen könne, indem es die notwendigen Räumlichkeiten bietet. Auch dass mit Gabrielle Sulzberger eine Teva-Managerin im Whole-Foods-Vorstand sitzt, ist für CNBC ein Indiz für die Amazon-Pläne.

Bisher hatte Whole Foods – anders als andere US-Supermärkte – keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel im Angebot. Neben hochwertigen und entsprechend teuren Lebensmitteln wurden aber Naturkosmetik sowie Vitamin- und Mineralstoffsupplemente verkauft. Angesichts der Amazon-eigenen Experimentierfreude, so ein Experte gegenüber CNBC, wäre er jedenfalls nicht überrascht, wenn Amazon den „Sprung“ in das neue Geschäftsfeld wagen würde.

Schon auf Mitarbeiter-Suche?

Schon vor etwa einem Monat hatte CNBC gemeldet, dass Amazon bereits Mitarbeiter einstelle, um in den US-Apothekenmarkt einzusteigen. Unter anderem werde ein Geschäftsführer für diesen Bereich gesucht. Auch in anderen Ländern versucht der Konzern in den Arzneimittelmarkt einzusteigen. In München beispielsweise können sich Amazon-Prime-Kunden seit Mai Arzneimittel innerhalb einer Stunde liefern lassen. |

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