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Gesundheitspolitik
Volle Kassen bei den Kassen
Zusatzbeiträge sollen 2018 weitgehend stabil bleiben
Wie Ende Juni bekannt wurde, erzielten die gesetzlichen Krankenkassen im 1. Quartal 2017 einen Überschuss von rund 612 Millionen Euro, ihre Finanzreserven stiegen auf rund 16,7 Milliarden Euro. Doch was passiert mit den Zusatzbeiträgen, die bekanntlich die Arbeitnehmer alleine zu tragen haben? Wie eine Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ergab, werden diese auch 2018 bei den meisten Kassen stabil bleiben.
„Erfreuliche Ausgabenentwicklung“ bei der AOK
So rechnet der Finanzchef des AOK-Bundesverbands Jens Martin Hoyer im laufenden Jahr mit einer weiterhin positiven Entwicklung. Dabei spricht er bemerkenswerterweise „von einer sehr guten und recht erfreulichen Ausgabenentwicklung“. Dank der positiven Konjunktur lagen auch die Beitragseinnahmen über den Schätzungen vom vorigen Herbst. Unterm Strich blieb den Ortskrankenkassen im ersten Quartal ein Überschuss von 361 Millionen Euro. Laut AOK-Chef Martin Litsch bedeute dies, dass der Zusatzbeitrag mit durchschnittlich 1,1 Prozent stabil bleibe.
Eine Milliarde Rücklage bei der Barmer
Auch die Ersatzkassen signalisieren Entspannung: Sowohl Ausgaben als auch Einnahmen haben sich offensichtlich günstig entwickelt, im ersten Quartal gab es einen Überschuss von 155 Millionen Euro. Die Vdek-Vorsitzende Ulrike Elsner erwartet, dass sich diese Entwicklung auch 2018 fortsetzt, weshalb der Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes voraussichtlich niedriger ausfallen werde als die bislang prognostizierten 0,2 Punkte.
Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, rechnet angesichts der „hervorragenden Konjunktur“ für 2018 mit einer weitgehenden Beitragsstabilität. Und auch Christoph Straub, Chef der Barmer, erwartet stabile Zusatzbeiträge und verweist auf eine Rücklage von mittlerweile mehr als einer Milliarde Euro.
Kassenchefs jammern auf hohem Niveau
Dennoch versäumen die Kassenchefs es nicht, über ihre Situation zu jammern. So äußerte Jens Baas gegenüber der FAZ, dass nur die außergewöhnliche Konjunkturlage den ungebremsten Kostenanstieg kompensiere. Baas wörtlich: „Nach wie vor haben wir zu viele Betten in den Kliniken, zu teure Medikamente und eine falsche Honorarverteilung bei den Ärzten.“ |
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