Gesundheitspolitik

Hecken für Rx-Versandverbot

TRAUNSTEIN (cha) | Josef Hecken, Vorsitzender des mächtigen Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), hat sich in einem Interview deutlich für die Einführung des Rx-Versandverbots ausgesprochen.

Die Apotheker verknüpfen mit Hecken eher schlechte Erfahrungen – schließlich war er es, der seinerzeit als saarländischer Gesundheitsminister der niederländischen Kapitalgesellschaft DocMorris die Er­öffnung einer Apotheke erlaubte. Im Interview mit der Pharmazeu­tischen Zeitung zeigte er sich nun weitaus verbindlicher. So äußerte er, dass es keine Alternative gebe zum Vorgehen von Bundesgesundheitsminister Gröhe, „der auf ein Rx-Versandverbot pocht“. Nach dem EuGH-Urteil solle alles getan werden, „um hierzulande gesetzlich nachzuschärfen“. Hecken weiter: „Wenn Apotheken ihren Grundumsatz jetzt an niederländische Versender abgeben müssen und ihnen lediglich die Patientengruppe mit hoher Beratungsleistung bleibt, würde das ökonomisch gesehen zu einem Zusammenbruch der flächen­deckenden Versorgung führen.“ Darüber hinaus könnte Hecken sich einen Sitz der Apotheker im G-BA gut vorstellen: „Aus meiner Sicht wäre es eine Bereicherung, wenn die Apotheker dabei wären.“ |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.