Gesundheitspolitik

Extra-Honorar für Heimversorger

Innovationsfonds fördert Modellprojekt „Hiopp 3“

BERLIN (bro) | Heimversorgende Apotheker in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg können sich im kommenden Jahr über Zusatz-Honorare freuen, wenn sie an ­einem Arzneimittelberatungs-Projekt teilnehmen. Bezuschusst wird dies vom Innovationsfonds, der beim G-BA angesiedelt ist.

Das Projekt trägt den Namen „Hiopp 3“ („Hausärztliche Initiative zur Optimierung der Polypharmazie“). Es basiert u. a. auf einem Vorprojekt der Kammer Niedersachsen, das unter dem Namen „Tandemvisite“ lief. Dabei halfen Apotheker, die „Athina“-geschult waren, in mehreren Pflegeheimen dabei, die Medikation von Heim­bewohnern zu optimieren. Die Grundidee: Wenn man die Arzneimitteltherapie optimiert, passieren weniger Stürze und es kommt zu weniger Klinikeinweisungen. Die im Modellprojekt „Tandemvisite“ gewonnenen Erfahrungen sollen im Rahmen von Hiopp 3 nun großflächig ausgerollt werden.

In jedem Bundesland nehmen acht Heime teil, davon jeweils vier als Kontrollgruppe. Dort finden lediglich Arzneimittel-Schulungen für das Pflegepersonal statt und die Medikation wird von Apothekern analysiert, aber es erfolgt keine ­Intervention. Die Ergebnisse der Kontroll-Heime sollen am Ende des sechsmonatigen Projektes mit den Ergebnissen aus den anderen vier Heimen des jeweiligen Bundeslandes verglichen werden. Dort finden ebenfalls Schulungen statt, aber die Apotheker und Ärzte dürfen nach der Analyse aller eingenommenen Medikamente zusätzlich eine Intervention vornehmen (falls diese notwendig ist).

Die Projektbetreiber wollen voraussichtlich ausschließlich mit den Apothekern zusammenarbeiten, die die Heime bereits heute schon versorgen, eine Athina-Schulung kann ggf. nachgeholt werden. Den Initiatoren zufolge könnte die Vergütung bei rund 100 Euro pro Arzneimittelcheck liegen. Im Anschluss an die sechsmonatige Testphase werden die Ergebnisse des Versorgungsprojektes evaluiert. |

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